Das nächste Eigentor: EU verteuert Düngemittel aus Russland Die Watchlist EUropa vom 15. März 2025

7 Comments

  1. european
    16. März 2025 @ 11:18

    Ein kleiner Leseausflug. Die Beurteilung bzw. Gedanken dazu bleiben jedem selbst überlassen.

    „Meine Abstimmung zur heutigen Vorlage begründe ich wie folgt: Dieser Krieg, den keines der beteiligten Völker selbst gewollt hat, ist nicht für die Wohlfahrt des deutschen oder eines anderen Volkes entbrannt. Es handelt sich um einen imperialistischen Krieg, einen Krieg um die kapitalistische Beherrschung des Weltmarktes, um die politische Beherrschung wichtiger Siedelungsgebiete für das Industrie- und Bankkapital. Es handelt sich vom Gesichtspunkt des Wettrüstens um einen von der deutschen und österreichischen Kriegspartei gemeinsam im Dunkel des Halbabsolutismus und der Geheimdiplomatie hervorgerufenen Präventivkrieg. Es handelt sich um ein bonapartistisches Unternehmen zur Demoralisierung und Zertrümmerung der anschwellenden Arbeiterbewegung. Das haben die verflossenen Monate trotz einer rücksichtslosen Verwirrungsregie mit steigender Deutlichkeit gelehrt….“

    und weiter kann man lesen…

    „Der Krieg ist kein deutscher Verteidigungskrieg. Sein geschichtlicher Charakter und bisheriger Verlauf verbieten, einer kapitalistischen Regierung zu vertrauen, daß der Zweck, für den sie die Kräfte fordert, die Verteidigung des Vaterlandes ist.

    Ein schleuniger, für keinen Teil demütigender Friede, ein Friede ohne Eroberungen, ist zu fordern; alle Bemühungen dafür sind zu begrüßen. Nur die gleichzeitige dauernde Stärkung der auf einen solchen Frieden gerichteten Strömungen in allen kriegführenden Staaten kann dem blutigen Gemetzel vor der völligen Erschöpfung aller beteiligten Völker Einhalt gebieten. Nur ein auf dem Boden der internationalen Solidarität der Arbeiterklasse und der Freiheit aller Völker erwachsener Friede kann ein gesicherter sein. So gilt es für das Proletariat aller Länder, auch heute im Kriege gemeinsame sozialistische Arbeit für den Frieden zu leisten….“

    Karl Liebknecht 1914 zu seinem Nein zu den Kriegskrediten.

    https://etosmedia.de/politik/karl-liebknechts-ablehnung-der-kriegskredite/

  2. Arthur Dent
    16. März 2025 @ 09:41

    Putin soll jedenfalls zu Kreuze kriechen – Das Friedensangebot des Westens heißt „trust me“, am besten, wenn du auf deine Interessen verzichtest. Wenn Russland nicht auf seine Sicherheitsinteressen verzichtet, dann haben wir bewiesen, dass Putin keinen Frieden will. Dann ziehen wir andere Saiten auf.

  3. KK
    15. März 2025 @ 23:29

    „Als vermutlich einziges Land der Welt will Deutschland nun schon 2024 “klimaneutral” sein“

    Schon 2024? Muss man sich da jetzt in 2025 nicht fragen, ob die EU – und man selbst – überhaupt noch existiert?

  4. Arthur Dent
    15. März 2025 @ 18:34

    Die Grünen und Merz glauben offenbar daran, dass, wenn man etwas weniger CO2 emittiert, sich automatisch Wohlbefinden ausbreitet. Welch eine schöne neue Welt. Dabei gilt in der Physik, der Biologie und im alltäglichen Leben: Von nix kommt nix.

  5. Michael
    15. März 2025 @ 15:34

    @Guido B.
    Sie glauben also wir (uns? wer? der sog. Westen? die EU? Deutschland?) müssten „vor Russland geschützt werden“, statt mit(!) Russland geschützt zu sein (auch vor den USA)!?

    • Guido B.
      15. März 2025 @ 22:06

      Der Glaube an Russlands Eroberung Europas ist nicht meiner. Das ist der Aberglaube der Bellizisten. Meine Aussage ist, dass wir von denen beschützt werden müssen, die uns mit Kriegsvorbereitung vor den Russen beschützen wollen.

  6. Guido B.
    15. März 2025 @ 14:37

    Vom historischen Triumph zum historischen Trauma
    Das bis vor kurzem noch wohlhabende und stolze Europa ist traumatisiert. Nicht von einer Naturkatastrophe, einer Seuche oder einem Börsencrash, sondern von der eigenen Kriegspropaganda. „Putin“ und „Russland“ sind heute Triggerwörter für Panikattacken. Russland führt seit 2022 einen geografisch limitierten und zähen Krieg mit einem benachbarten Nicht-EU/NATO-Land, und Europa reagiert seit drei Jahren, als hätte die Sowjetunion im Februar halb Europa verwüstet. Russophobie in Kombination mit Russophrenie haben zum Totalausfall der Diplomatie und Rationalität geführt. Im Panikmodus unternimmt Europa nun alles, damit sich seine apokalyptische Prophezeiung selbst erfüllt (Selenski-Syndrom).
    Die Strategie: Immer mehr vom Gleichen. Immer mehr Öl ins Feuer. Als hätte diese Strategie bisher brauchbare Ergebnisse erzielt.
    Freiheit oder Tod! Europa oder Russland! Alles oder nichts!
    Die banalsten Binsenwahrheiten werden ignoriert:
    1) Für einen zwischenstaatlichen Konflikt braucht es immer zwei. Niemand ist nur Opfer und nur Täter.
    2) Völkerrecht ist in dieser Welt nicht durchsetzbar.
    3) Wer mit einer Atommacht Krieg führt, spielt mit einem inakzeptablen Eskalationspotenzial.
    4) Wer auf dem Schlachtfeld die besseren Karten hat, diktiert den Frieden.
    5) Jeder Frieden kommt zu einem Preis.
    6) Der Krieg in der Ukraine war von Anfang an ein Proxy War der USA. Der Sieg über Russland ohne die USA ist nicht realistischer.
    7) Mit Kriegshysterie verhundertfacht man vielleicht den Aktienkurs von Rheinmetall, zerstört aber die soziale, politische und wirtschaftliche Stabilität der Demokratien. Eine Schwächung der Demokratien nützt den Autokratien mehr als den Demokratien.
    Wer diese Binsenwahrheiten ignoriert, kann uns nicht vor Russland schützen.