Eurogruppe forciert Zwangs-Versteigerungen
Wollten Sie schon immer mal ein Ferien-Häuschen in Griechenland kaufen? Bald gibt es sie online zum Schnäppchen-Preis – Bundesfinanzminister Altmaier und die Eurogruppe machen es möglich.
Die Euro-Finanzminister forcieren nämlich die Zwangs-Versteigerungen von Häusern und Wohnungen, deren Besitzer die Schulden bzw. die Steuern nicht mehr zahlen können.
Weil das neue Online-Auktionshaus noch nicht läuft, haben Altmaier & Co. nun sogar den nächsten, schon im Januar zugesagten Hilfskredit von 5,7 Mrd. Euro auf Eis gelegt.
Und das ausgerechnet in dem Moment, da Athen keine neuen Anleihen am Markt platzieren kann, da das US-Börsenbeben neue Unsicherheiten geschafft hat. Aber darauf nehmen die Euro-Granden keine Rücksicht.
Beim Treffen der Eurogruppe sei es deshalb sogar zum Streit zwischen EZB-Chef Draghi und dem griechischen Finanzminister Tsakalotos gekommen, meldet Macropolis.
Genaueres wissen wir nicht, da die Eurogruppe hinter verschlossenen Türen tagt. Ihr neuer Chef Centeno hat zwar mehr Transparenz versprochen – doch konkret soll es erst im Herbst werden..
Genau wissen wir hingegen, dass Griechenland nun schon 108 von 110 so genannten „prior actions“ – also Strukturreformen – umgesetzt hat.
Weil zwei Reformen fehlen (die zweite ist die Privatisierung des ehemaligen Athener Flughafens Hellenikon, in ein Touristenareal umgewandelt werden soll) , macht Altmaier nun Druck…
Ein alter Europäer
22. Februar 2018 @ 08:28
Bevor hier die „germanische Nabelschau“ und deren „selbstgefälliges Griechenbashing“ wieder einmal fröhliche Urständ´feiert:
Wer ist auf dem Letztstand – Ist jetzt in Griechenland der Schutz von Hauptwohnsitzen unter € 250.000 vor (E-)Zwangsversteigerung gefallen?
Ich meine, bei Scheinhauptwohnsitzen über €250.000 und bei Zweitwohnsitzen fehlt mir auch das Verständnis, warum die nicht versteigert werden sollten.
Aber – „Die Griechen“ haben jedenfalls immer schon „Rentensicherung durch Immobilien“ ernst genommen – an die 80% leben im eigenen „Spiti“. Es ist mir daher nicht nachvollziehbar, wenn jetzt just die „Europäer“ sich wiedereinmal am lautesten entrüsten, deren „Riester-Rentenprivatisierung“ und „Schutz vor Altersarmut durch private Wohnimmobilie “ bislang ganz heftig in die Hose gegangen ist – zumindest bei kleinen und mittleren Einkommen.
Alternativlos arrogantes, deutsches „Wohlfühlgerotze ohne Sachkenntnis“ hat bereits weitgehend zur Einstellung/Einschränkung der Kommentarfunktion in deutsch-grischischen Blogs geführt – macht nur weiter so…
„Lost in a german EU“!
… και οι Έλληνες φίλοι μου – όλοι οι Γερμανοί, οι Αυστριακοί, οι Ελβετοί δεν είναι τόσο ηλίθιοι, όπως κάποιοι σχολιαστές εδώ…
Peter Nemschak
21. Februar 2018 @ 15:10
Sie hätten recht, hätten die Deutschen und andere Griechenland keinen Kredit gegeben. Jeder Kreditgeber hat das Recht Rückzahlung zu verlangen und/oder Sicherungsmaßnahmen zu setzen, wenn sich die Bonität des Kreditnehmers verschlechtert. Offenbar war es für Griechenland vorteilhafter, die Bedingungen der Geldgeber zu akzeptieren als in Zahlungsverzug mit unangenehmen Folgen zu geraten.
ebo
21. Februar 2018 @ 15:36
Es ist einfacher : Syriza ist proeuropäisch und wollte um jeden Preis in der EU und im Euro bleiben. Ihr Gerede vom Grexit ist Wunschdenken, seit Schäubles Abgang gibt es dafür keine Fürsprecher in Brüssel mehr
Peter Nemschak
22. Februar 2018 @ 10:43
Für einen GREXIT bedarf es keines Fürsprechers. Selbst wenn sich die Bonität Griechenlands angesichts der generell guten Konjunkturlage derzeit verbessert hat, wird man sehen, welche Dynamik die nächste Krise auslösen wird. Die strukturellen Schwächen sind bei weitem nicht überwunden, und das nicht nur bei Griechenland.
Olli
22. Februar 2018 @ 11:02
@Peter Nemschak
Sie erinnern mich irgendwie an JÖRG :-)))
Olli
21. Februar 2018 @ 12:57
Was gehen uns Zwangsversteigerungen in Griechenland an ?
Mit welcher Berechtigung haben Schäuble und Co. das von Griechenland verlangt ?
Es geht uns Deutsche einen Scheissdreck an. Wir sind doch nicht der liebe Gott für andere Meschen und Völker.
Wenn der Tsipras auf Varoufakis und das OCHI der Greichen gehört hätte, wär schon lange Schluss mit dem Geldgeschäft der Banken in Deutschland.
Die Griechen hätten das auch ohne die „Geldgeber“ überlebt !!!
Peter Nemschak
21. Februar 2018 @ 08:22
@ebo Was heißt von außen? Wenn eine spanische, belgische, holländische oder eine Bank aus einem anderen EU-Land einem deutschen Kreditnehmer zum Erwerb eines Einfamilienhauses in Deutschland eine Kredit gewährt hat, den dieser nicht zurückzahlen kann, wird das Haus zwangsversteigert und der Erlös fließt in das Land des Kreditgebers. Warum sollte es im Fall Griechenland anders sein?
ebo
21. Februar 2018 @ 08:58
Von außen heißt, dass die Troika die Zwangsversteigerungen erzwingt, und zwar gegen den Willen der Griechen und ihrer Regierung. Griechenland wird zu einer Schuldenkolonie degradiert, die noch drei Generationen den Schaden abtragen darf, den der Euro und seine „Institutionen“ angerichtet haben.
Peter Nemschak
21. Februar 2018 @ 10:11
Den Euro hat sich Griechenland selber ausgesucht. Seine Wirtschaftsdaten hätten das Land davon abhalten sollen. Die Laufzeiterstreckung und minimalen Zinsen für die griechischen Schulden sollten die Wirtschaftserholung nicht wirklich behindern und tun es derzeit auch nicht. Auf Dauer wird die inflation die griechische Schuldenlast verringern. Es wäre an der Zeit, dass Griechenland Anreize und Maßnahmen für die Rückholung des griechischen Auslandskapitals setzt. Die reichen Griechen kommen im gesamten Diskurs nicht vor, bloß die bösen Nordeuropäer. Es gibt so wie in Osteuropa andere Gründe, welche die wirtschaftliche Entwicklung des Landes bremsen. Diese lassen sich mit laufenden Geldtransfers aus dem Norden nicht beseitigen.
Theodoros Kolokotronis
20. Februar 2018 @ 14:08
Sobald die ersten Lidl-Filialen an der Ägäis brennen, werden die Preise sogar noch weiter fallen. Kommt, ihr Deutschen, Österreicher, Niederländer, raubt und kauft noch ein bischen mehr.. na kommt, traut euch! Ihr werdet eure korinthenverkac*#en Katasterämter Ziegel für Ziegel in eure selbstgerechten Är$che geschoben bekommen, darauf steht ihr doch! Glaubt ihr, der Ami boxt euch diesmal wieder raus? Nope. Ihr werdet als maximal radioaktiv verseuchtes Schei§§haus enden, und es wird stinken wie Altmaiers persönlicher Lokus. Kein einziger echter Europäer wird euch eine Träne nachweinen. Jia mas.
Peter Nemschak
20. Februar 2018 @ 12:23
Zwangsversteigerungen gibt es auch bei uns. Hat übrigens Griechenland schon ein Kataster, um die Eigentumsrechte zweifelsfrei zu dokumentieren? Ansonsten wäre ein Kauf zu riskant.
P.S. Ist das Gerichtsverfahren gegen den griechischen Beamten, der die wahre Finanzlage Griechenlands aufgedeckt hat, nach wie vor im Laufen oder eingestellt worden?
Jedes Ding hat mehrere Seiten !!!
ReinardReinard Schmitz
20. Februar 2018 @ 17:10
Nein. Allenfalls irgendwo in Ansätzen. Die Besitzer haben zuweilen weder einen Geburts- oder Taufschein zum Nachweis der eigenen Existenz noch einen Nachweis über Vermessung beziehungsweise Besitz. Es ist zum verzweifeln. Wer 60, 70 Jahre so durchgekommen ist, kann nicht verkaufen und bekommt keine Rente. Unvorstellbar für deutsche Hirne.
Peter Nemschak
20. Februar 2018 @ 18:25
Dabei war ein Punkt zur Erlangung der Hilfsgelder die Einführung eines Katasters, ein seit langem bestehende Forderung der EU. Ohne klare Eigentumsrechte ist auch ein geordnetes Kreditgeschäft nicht möglich. Die Kreditvergabe bleibt dadurch besonders korruptionsanfällig. Dabei gab es auch technische Hilfe aus Österreich für die Einrichtung eines Katasters. Es wird Zeit, dass die Griechen bei sich selbst beginnen und nicht die Schuld für ihre Situation auf das Ausland schieben. Es waren griechische Regierungen, die das Land in den Euro hinein gelogen haben.
ebo
20. Februar 2018 @ 21:00
Die Troika hat ihre eigenen Forderungen schon vergessen – und stellt stattdessen immer neue auf. Von außen erzwungene Zwangs-Versteigerungen gibt es „bei uns“ (in Deutschland) übrigens nicht. Und eine Krise schlimmer als in den 30er Jahren – so wie in Griechenland – auch nicht.
⭐bluecrystal7
22. Februar 2018 @ 17:25
Herr Peter Nemschak: Es waren allerdings DIE ALTEN GRIECHISCHEN REGIERUNGEN, die übrigens mit Hilfe von Mister Mario Draghi, heute der Chef der EZB, die Griechenland „in den Euro gelogen haben“, wie sie es beschreiben…