“EU verbiegt für den Handel mit Israel internationales Recht”

Trotz des Verdachts auf Völkermord und der illegalen Besatzung in Palästina treibt die EU weiter Handel mit Israel. Dies sei gegen die Regeln, heißt es bei der Uno.

“The EU is neglecting its responsibility to uphold international law,” sagte die UN-Sonderbeauftragte für die besetzten palästinensischen Gebiete, Francesca Albanese. “This bending of rules for political convenience erodes the credibility of EU foreign policy and betrays the trust of people beyond Palestine.”

Dies berichtet das Portal “The Intercept” unter Berufung auf interne Dokumente aus dem Auswärtigen Dienst der EU. Das Portal zitiert auch den deutschen FDP-Politiker Hoffmeister, der als Director for General Affairs and Chief Legal Officer im EAD arbeitet. Der sieht offenbar kein rechtliches Problem.

Der Sprecher des EU-Außenbeauftragten Borrell habe jeden Kommentar verweigert, heißt es in dem Bericht weiter. Die Sache ist pikant – denn Spanien, Irland und andere EU-Staaten haben schon vor Wochen vor möglichen Rechtsverstößen wegen des Handels mit Israel gewarnt.

Sie wollten den Assoziierungsrat einberufen und auf einer Krisensitzung über mögliche Sanktionen sprechen. Borrell zeigte sich dafür offen, wurde jedoch von der Bundesregierung zurückgepfiffen. Seither herrscht Schweigen im Walde – trotz immer neuer Kriegsgräuel in den von Israel besetzten Gebieten…

P. S. EU-Ratspräsident Michel erwartet eine schwierige Debatte über mögliche Einschränkungen der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Israel. Mehrere Staats- und Regierungschefs hätten beim EU-Gipfel in der vorigen Woche das Partnerschaftsabkommen angesprochen, sagte Michel. Warum hat er keine Entscheidung herbeigeführt?