EU stellt Menschenrechte hintan

Nur einen Tag nach dem Friedensnobelpreis segnet das Europaparlament eine waghalsige Wende in der EU-Handelspolitik ab. Die Abgeordneten stimmten Freihandelsabkommen mit Kolumbien und Peru zu – trotz massiver Menschenrechtsverletzungen in beiden Ländern. Die Linke spricht von “Abkommen auf Kosten der Menschenrechte und der Lebenssituation der Bevölkerungsmehrheit”, da der Handel vor allem der Oberschicht zugute komme.

Allerdings dürfte auch Deutschland von den neuen Verträgen profitieren. Kolumbien gilt nämlich als Wachstumsmarkt für deutsche Exporteure, wie der “Focus” meldet. Zudem kann Deutschland dort günstig Kohle, Gold und seltene Erden beziehen. Offenbar haben wirtschaftliche Interesse die Oberhand über Menschenrechte gewonnen – wie schon beim Rüstungsexport. Mehr zum Thema hier.