EU schreckt vor Scheidung zurück

Die Briten wollen gehen, doch die EUropäer wollen sich nicht scheiden lassen. So kann man die Lage kurz vor Eingang des offiziellen Brexit-Antrags in Brüssel schildern. Die EU gibt ein schwaches Bild ab.

Noch am Samstag haben sich die 27 Rest-EU-Chefs mächtig aufgeblasen. Sie präsentierten sich als stolze Europäer, die auch ohne UK Großes vollbringen. Drei Tage später jammern sie schon wieder.

Ob Kommissionschef Juncker, Ratspräsident Tusk oder Parlamentsvize Lambsdorff: Alle beteuern, wie ungern sie die Briten gehen lassen., und wie “traurig” der Brexit doch sei.

“Der Tag wird kommen, an dem die Briten wieder zurück ins Boot steigen – das hoffe ich zumindest“, so Juncker. Das Europaparlament möchte dafür sogar eine Hintertür offenhalten.

Damit schwächt es allerdings die Verhandlungsposition der EU. Es ist wie bei einer echten Scheidung: Wenn ein Partner partout nicht gehen will, ist er am Ende bestimmt der Dumme.

Ziemlich dumm wäre es auch, die letzten Jahre der “glorreichen” EU-Mitgliedschaft Großbritanniens zu vergessen. Sie haben kaum noch eingezahlt, dafür fast nur noch gebremst, nicht zuletzt in der Eurokrise.

Siehe auch “Zehn Gründe, warum wir UK nicht brauchen”