EU-Flop bei Olympia: Polen hofiert China
Die EU konnte sich nicht auf einen Boykott der olympischen Winterspiele in Peking einigen. Ein Grund dafür liegt in Polen: Die nationalistische PiS-Regierung hofiert China.
Polens Präsident Duda wurde von Staatschef Xi empfangen. Beide Länder sollten “die gegenseitigen Kerninteressen und großen Bedenken respektieren und darauf eingehen”, sagte Xi nach Angaben der KP-Zeitung “Global Times”.
China sei bereit, sich aktiv am Bau eines Logistikzentrums in Polen zu beteiligen. Dudas außenpolitischer Berater Jakub Kumoch teilte mit, Polen ziele auf “die bestmöglichen Beziehungen mit China”.
Ähnlich wie Ungarn und Serbien hofft Polen auf einen privilegierten Zugang zum China-Geschäft. Das Land setzt sich damit deutlich von der EU, aber auch von den USA und UK ab.
Amerikaner und Briten haben die Olympiade in Peking mit einem diplomatischen Boykott belegt. Die meisten EU-Länder sind dem jedoch nicht gefolgt.
Die deutsche Außenministerin Baerbock wollte zwar mitmachen, doch es fand sich keine Mehrheit dafür. Deutschland hat sich am Ende überhaupt nicht klar positioniert.
Der Vorstoß Polens wirft ein Schlaglicht auf die außenpolitische Uneinigkeit der EU. Zuvor war schon Ungarn ausgeschert – Regierungschef Orban hofiert Kremlchef Putin…
Kleopatra
7. Februar 2022 @ 08:54
Es ist mir nicht bekannt, dass dass eine EU-Strategie zur möglichst weitgehenden Vermeidung von Wirtschaftsbeziehungen mit China existiert. Es gäbe zwar gute Gründe (z.B. Revanche für die chinesischen Repressalien gegen Litauen), aber solange die deutsche Autoindustrie China als Absatzmarkt zu haben wünscht, wird stillgehalten werden, denn die Interessen Deutschlands (und manchmal Frankreichs) stechen in der EU alle anderen Erwägungen aus – Stichwort “Taxonomie”. Warum soll dann Polen verzichten? China ist allerdings ein Handelspartner, mit dem ich keinen Handel treiben wollte. Aber das wäre nicht Moral, sondern Selbstschutz.
Holly01
9. Februar 2022 @ 07:55
“Revanche für die chinesischen Repressalien gegen Litauen” ??
Echt jetzt?
Polen fühlt sich existenziell bedroht und fährt 120% US Spaltungspolitik in der EU. Nachdem die nun in der Ukraine erkennen MÜSSEN (die gucken da schon seit mindestens einem Jahrzehnt tapfer weg), das sich die Anglosphäre einen feuchten Schmutz für die interessiert, suchen die einen neuen Popo zum reinkriechen.
Jetzt soll die EU die polnisch-litauischen Träume supporten und die Esten und Letten direkt ausliefern an die intermare Revisionisten?
Um, ja was eigentlich?
Chinesischen Einfluss vermeiden während die USA bei uns die öffentliche Meinung jeden Tag komplett beherrschen und eine “Paniksau” nach der anderen durch das mediale Dorf jagen und während dessen im Trüben fischen?
Also den Standpunkt hätte ich gerne genauer erklärt, so verstehe ich das überhaupt nicht und da Ihre Beiträge sonst ziemlich fundiert sind, scheine ich da etwas wichtiges zu übersehen.