Energiekrieg: Die USA haben gewonnen – und wollen noch mehr
Die USA sind zum wichtigsten Lieferanten für Rohöl in EUropa aufgestiegen – zulasten russischer Importe. Nun wollen sie Russland auch noch bei der Atomindustrie verdrängen.
Es war eine wichtige Meldung, doch ausgerechnet in EUropa wurde sie kaum beachtet: “The United States is now the biggest supplier of crude oil to the European Union”, berichtete CNN Anfang April.
Die USA sind für die EU nun der wichtigste Lieferant von Rohöl. Sie haben Russland verdrängt – mit Sanktionen und dem Ölpreisdeckel. Auch beim Flüssiggas geht nichts mehr ohne die Amerikaner.
Damit haben die USA den “Energiekrieg” gewonnen. Öl, Gas, Flüssiggas – überall wurde Russland aus dem europäischen Markt gedrängt, zugunsten der US-Konzerne, die Rekordgewinne melden!
Die EU hingegen hat sich aus einer Abhängigkeit in die andere begeben. Ohne die Amerikaner geht neuerdings nichts mehr in der europäischen Energiepolitik. Die “strategische Autonomie” ist in weite Ferne gerückt.
Dies zeigt auch das jüngste Treffen des transatlantischen Energierats in Brüssel. Dort feierte man nicht nur den “Erfolg” beim Flüssiggas made in USA, das mit der klimaschädlichen Fracking-Methode gefördert wird.
Die USA wollen noch mehr. Künftig soll noch mehr LNG nach Europa fließen, meldet “Politico”. Doch das ist noch längst nicht alles!
Man werde der EU auch helfen, unabhängiger von russischer Atomindustrie werden, hieß es beim Energierat. Deshalb werde man die Zusammenarbeit etwa bei der Urananreicherung ausbauen.
Im Dienste der Ukraine
Erneut winken gute Geschäfte für die US-Industrie. Es gibt aber noch einen anderen Hintergrund: Die Ukraine fordert von der EU Sanktionen gegen die russische Atomindustrie.
Bisher ziehen die Europäer aber nicht mit – denn Länder wie Frankreich, Ungarn oder Finnland sind auf Nuklearmaterial aus Russland angewiesen. Sie sträuben sich gegen Strafen.
Das geht natürlich gar nicht – deshalb helfen unsere amerikanischen Freunde nun ein wenig nach. Natürlich ganz uneigennützig…
Siehe auch So teuer ist der “Energiekrieg” mit Russland. Mehr zur Energiepolitik hier
P.S. Bemerkenswert ist die Rolle von Wirtschaftsminister Habeck. Er machte 2022 Druck für ein EU-Ölembargo gegen Russland – wie sich nun zeigt, zugunsten der USA. Heute drängt er auf Sanktionen gegen russisches Uran – und unterstützt er die ukrainische Atomindustrie…
Helmut Höft
6. April 2023 @ 13:48
und unterstützt er die ukrainische Atomindustrie… könnte das ein Schriebvähler sein? Sollte es nicht heißen: und unterstützt er die amerikanische Atomindustrie…
Arthur Dent
6. April 2023 @ 00:00
Rosatom ist an den kanadischen und us-amerikanischen Uranminen doch beteiligt. Ein Großteil der Brennstäbe kommt auch aus Kasachstan. Die Ukraine hat bis 2014 zu 100% ihren Uranbedarf aus Russland gedeckt. Mittlerweile hat sie umgestellt und bezieht vom US-schwedischen Westinghouse. Welchen Mengen sind unbekannt. Hier wird wohl viel „über Bande“ gespielt, weil die USA noch mitverdienen wollen.
KK
5. April 2023 @ 15:42
„Bemerkenswert ist die Rolle von Wirtschaftsminister Habeck.“
Und gleichzeitig beklagt seine Frau im NDR, dass er kaum noch daheim sei und wenn, dann auch nicht wirklich.
Ich wünschte mir auch, er wäre wieder ausschliesslich daheim und würde mit seiner Frau Kindermärchen schreiben, anstatt uns mit seinen Politikmärchen für dumm zu verkaufen, hauptsächlich an die USA.
european
5. April 2023 @ 19:39
So ist es.
Am schönsten war der Kommentar seitens der Wirtschaftsverbände. Die hatten mit Habeck ein großes Krisentreffen vor einigen Monaten. Sie lobten anschließend den positiven Verlauf und bestätigten Habeck eine steile Lernkurve mit dem Zusatz: “Leider fängt er ganz unten an.”
Da war es mit meiner Fassung vorbei 😀 😀 😀
Fatal ist, dass diese Gurkentruppe an wichtigen Schalthebeln sitzt und innerhalb kürzester Zeit so ziemlich alles nachhaltig zerstört, was das Land und auch Europa getragen hat. Unfassbar. Deutschland, deine Häuptlinge.
european
5. April 2023 @ 13:28
Nicht zu vergessen, die Nordstream-Sprengung mit Ankuendigung durch den US Praesidenten daselbst.
Und wie man gestern auf Fefe’s Blog nachlesen konnte, sind mittlerweile auch die Investigators skeptisch bezueglich der Andromeda-Story. Sie haben naemlich festgestellt, dass so eine Jolle gar nicht ausreichen wuerde, um so eine Aktion durchzufuehren. Wer haette das gedacht? Aber – Immerhin. Sie liefern aber gleich eine neue Theorie. Die Andromeda war eben nur ein Ablenkungsmanoever, damit die wahren Taeter ungehindert in ihrem Schatten ihre Spezialtauchgaenge durchfuehren koennen. Jawoll! Im bestens NATO-ueberwachten Gewaesser duempeln des nachts ein paar Segelboote herum, die aufgrund der Tiefe von ca. 80 Metern dort nicht einmal ankern koennen und unbekannte Tauchspezialisten agieren stundenlang und unbemerkt von den Ueberwachern.
https://www.washingtonpost.com/national-security/2023/04/03/nord-stream-bombing-yacht-andromeda/
Dieser Absatz ist nicht zu toppen 😉
“The German investigation has linked the yacht rental to a Polish company, which is in turn owned by a European company that’s connected to a prominent Ukrainian, fueling speculation from Berlin to Warsaw to Kyiv that a deep-pocketed partisan may have financed the operation. The identity of the Polish company and the Ukrainian individual, as well as his potential motive, remains unclear.”
Nun denn 😀