Ein strategischer Fehler
Es begann als Handelsstreit – und endete als Bromance: So simpel stellen selbst seriöse Medien das Treffen zwischen US-Präsident Trump und EU-Kommissionschef Juncker dar. Ende gut, alles gut, so das Motto – dabei leistete sich Juncker zwei dicke Patzer.
Fehler Nummer eins: Juncker ließ Trump die US-Zölle gegen Stahl und Aluminium durchgehen – und verzichtete darauf, deren Aussetzung zur Vorbedingung für Verhandlungen zu machen. Nun wird die EU also doch mit vorgehaltener Pistole verhandeln , was sie bisher strikt ausgeschlossen hatte. Dies ist ein taktischer Fehler, der sich schnell rächen könnte.
Noch gravierender ist aber Fehler Nummer zwei. Juncker warf sich nicht nur Trump in die Arme, Bussi inbegriffen. Er erklärte auch noch das Verhältnis zu den USA als alternativlos und unerschütterlich (“Verbündete für allezeit”). Und das wenige Tage, nachdem Trump die EU zum handelspolitischen Gegner (“foe”) erklärt hatte! Das war ein schwerer strategischer Fehler.
Denn ein Spieler wie Trump wird dies als Schwäche auslegen. Er wird darin ein Zeichen sehen, dass das Gerede von der Emanzipation Europas eben doch nicht ernst gemeint war, und dass die EU am Ende doch den USA hinterherläuft. Und zwar nicht nur in der Handelspolitik, sondern auch in Fragen von Krieg und Frieden, wie der Nahost- und Iranpolitik.
Um eine handelspolitische Machtprobe zu verhindern, hat Juncker die gesamte EU-Strategie infrage gestellt, die doch auf die Schaffung eines selbständigen, von den USA unabhängigen europäischen Pols in der neuen Multipolaren Weltordnung hinauslaufen müsste. Juncker fällt damit Ratspräsident Tusk in den Rücken, der wesentlich selbstbewusster agiert.
Und er konterkariert Frankreichs Staatschef Macron, der für ein “souveränes Europa” plädiert. Juncker hat sich zwar Macrons Slogan von einem “Europa, das schützt” zu eigen gemacht. Doch mit dem Schutz meint er nur die deutsche Autoindustrie, die von US-Zöllen verschont werden soll. Dafür ist er einen Fake-Deal eingegangen; souverän war das nicht.
wolfgang fubel
1. August 2018 @ 13:15
Peter Nemschak
Wenn es Ihnen Gut geht, freuen Sie Sich!
Aber fragen Sie doch mal die Rentner, oder Die, Die mit Niedrigsten „Löhnen“ zurecht
kommen müssen. Oder fragen Sie die Alleinerziehenden Mütter. Erklähren Sie das mal den Kindern die in Diesen so „Reichen“ Lande in Armut leben und den von der „Gesellschaft“ Abgehängten. Da giebt es noch viele Beispiele.
Könnte es sein ,das Sie einer der Profitöre dieses Systems sind das Sich Europa nennt?
Oder sind Sie Einer der Oportunisten, die das Lied singen, Dessen Brot Sie gerade
Essen?
Ich kenne viele Leute Ihres Schlages, Denen es So Gut geht, das Gerade Die ,die Augen vor den Realen Dingen verschließen. Die haben für alles eine „Erklährung“
Das Geht bei Denen sogar soweit, das Sie die Schuld für diese Erbärmlichen Zuständen in diesen Lande, nur bei den Betroffenen suchen!
Ob ich ein Angstgetriebener bin? Wohl kaum. Es ist eher Anzunehmen das Sie von Angst getrieben sind, Das Brot nicht mehr essen zu können, dessen Lied Sie gerade singen!
wolfgang fubel
30. Juli 2018 @ 13:33
Einen Krieg zu gewinnen, ohne das auch nur ein einziger Schuss fällt ist nur Möglich.
wenn man die Feinde in den Parlamenten Europas platziert. Mit Leuten die Niemand gewählt,Niemand Autorisiert und von Niemanden Abgewählt werden können.
Der Krieg gegen Europa und speziell gegen Deutschland hat nie aufgehört. Er wird nur mit für die Meisten Unsichtbaren Mitteln weiter geführt.
Ein Weilchen hat man Uns ganz Gut Leben lassen, nur Jetzt wo es den „Siegern“
Wirtschaftlich an den Kragen geht, werden die Methoden Ruppiger und Offensichtlicher!
Peter Nemschak
30. Juli 2018 @ 15:20
Gehören Sie etwa auch zu den Angstgetriebenen? So gut wie heute ist es uns in Europa noch nie zuvor gegangen. Bleiben wir am Boden der Realität.
Claus
30. Juli 2018 @ 12:13
Die wirksamste Handlungsoption der EU gegen einen irrlichternden Trump wäre die (Wieder)Herstellung der Achse Paris-Berlin-Moskau mit allem, was dazugehört. Da kämen unsere transatlantischen Freunde aber so richtig in Wallung. Schaut man sich die derzeitigen Entwicklungen in den EU-Mitgliedsstaaten an, wird das früher oder später auch kommen. Allerdings müssten dazu auf der Politbühne und in den Medien noch einige Leute ausgetauscht werden, bei denen 70 Jahre Reeducation-Program zu starke ideologische Schneisen geschlagen hat.
Die Eskalation des gegenseitigen „Am-Zoll-Schräubchen-Drehens“ wie jetzt zwischen Trump und Juncker gehört da eher in den Bereich der politischen Folklore.
Baer
30. Juli 2018 @ 08:48
Was soll man von einem korrupten,Alkoholabhängigen erwarten.
Ein körperliches und geistiges Wrack soll die EU Interessen vertreten?!
Darüber kann man nicht lachen,denn es ist zu ernst.
Jetzt zeigt sich,warum viele politischen Ämter nicht demokratisch wählbar sind,denn dadurch würden Leute wie Juncker und Co. niemals in solche Positionen kommen.
So geht Demokratie.Tolle Arbeit Frau Bundeskanzlerin.
Peter Nemschak
29. Juli 2018 @ 14:04
Das Gerede vom “souveränen” Europa – was bedeutet überhaupt “souverän” in unserer globalen Welt ? – muss zuerst einmal macht- und militärpolitisch unterfüttert werden. Sonst ist es nicht glaubwürdig. Nachdem Trump seine Show hatte, ist es ist sinnvoller mit den USA zu verhandeln als den starken Mann zu mimen. Im übrigen ist Europa den USA auf verschiedenen Gebieten, vor allem was gemeinsame Werte (Demokratie, Marktwirtschaft) betrifft, näher als Russland und China. Was spricht gegen eine transatlantische Bindung, die zwar nicht immer konfliktfrei ist, aber Sinn macht? Sie mag dem rechten und linken Rand unserer Gesellschaft nicht gefallen, was aber nicht relevant ist.