Drei brisante News zum Krieg um die Ukraine
Der Krieg um die Ukraine könnte jederzeit außer Kontrolle geraten. Dies zeigen drei brisante News, die aus Paris, Washington und Berlin kommen.
Erste Meldung: Der frühere US-Präsident Biden wollte Russland zerstören. Dies sagte der brasilianische Staatschef Lula in einem Gespräch mit “Le Monde”. Biden habe ihm dies in langen persönlichen Gesprächen erklärt. Wenn es stimmt, wäre Biden den Neocons gefolgt, die seit langem eine Zerschlagung Russlands fordern. Die EU setzt diese brandgefährliche Politik offenbar fort…
Zweite Meldung: Kremlchef Putin hat im Gespräch mit US-Präsident Trump eine harte Antwort auf die jüngsten ukrainischen Attacken angekündigt. Putin habe “sehr deutlich” gesagt, “dass er auf den jüngsten Angriff auf die Flugplätze reagieren muss”. Das heißt, dass der Krieg bald eskalieren wird – es ist nur eine Frage der Zeit!
Dritte Meldung: Während sich Trump lauwarm von der Ukraine distanziert, klatscht Kanzler Merz lauthals Beifall. Die Drohnenattacke auf strategische Bomber sei eine große Leistung, heißt es in seinem Umfeld; Putin verstehe nur die Sprache der Stärke. Das klingt fast so, als sei alles mit Berlin abgestimmt…
So oder so: Trump und Merz spielen mit dem Feuer. Nach der letzten Warnung von Putin können sie nicht mehr sagen, sie haben nicht um die Gefahr gewußt…
Siehe auch “Tribut für Trump”
Reykjavik
5. Juni 2025 @ 20:23
Ist das alles nicht schon längst in gewisser Hinsicht ausser Kontrolle geraten? Sollte der bisherige Proxy nun eigenmächtig handeln, dann deshalb – weil Wohl und Wehe des ganzen Kontinents nur noch von seinen Interessen und Zielen abhängt (die sich keineswegs mit den Interessen
EUropas decken, im Gegenteil, zur Zerstörung Europas führen können).
Sollte der Proxy aber weiterhin nach Absprache handeln – es gibt wiederum auch eine Vielzahl von Interessen bei seinen Financiers und geistigen Urhebern. Die Briten verfolgen ganz andere Interessen, wie die Franzosen oder die Polen oder die Balten – oder die USA. Wer hat noch Kontrolle, wenn alle mitmischen?
Alle Erkenntnisse der Konfliktforschung
setzen für eine erfolgreiche Konfliktlösung als Grundlage voraus, dass ein Konflikt (ehrlich) definiert und so früh wie möglich isoliert wird. Dieser Konflikt ist vom ersten Moment an bewusst und mit aller Macht ausgeweitet worden: geopolitisch, militärisch, politisch, wirtschaftlich, informationspolitisch, erinnerungspolitisch, selbst sprachlich und bisher sehe ich keine Anzeichen für eine gegenläufige Entwicklung. Es sieht sehr danach aus – besonders in Kenntnis des “Operationsplan Deutschlands” – , dass eine regionale Ausweitung des Krieges bereits Planungsgegenstand im fortgeschrittenen Stadium ist.
ebo
5. Juni 2025 @ 20:34
Das ist eine wichtige Einsicht. Kriege muß man wie Feuer sofort eingrenzen und austreten, sonst geraten sie außer Kontrolle und werden zum Flächenbrand. Doch die USA, die Nato und die EU haben genau das Gegenteil gemacht. Trump versucht nun, wenigstens den Brennstoff zu begrenzen – dafür zündeln Großbritannien und Deutschland umso mehr…
Helmut Höft
6. Juni 2025 @ 08:14
@Reykjavik
Sollte der Proxy aber weiterhin nach Absprache handeln … Vielzahl von Interessen bei seinen Financiers und geistigen Urhebern. Die Briten verfolgen ganz andere Interessen, … usw.
Das Schlüsselwort: Interessen, besser: eigensüchtige Interessen, noch besser: Illegitime Interessen! Illegitim zu mindest in Bezug auf verdeckt, unehrlich und einem Zusammenleben dienend abwegig!!
european
5. Juni 2025 @ 20:06
Nur mal so, weil unser neuer Außenminister Wadephul gerade behauptet, dass es die Zusage, die Nato nicht nach Osten zu erweitern, nie gegeben habe. Unfassbar, dass sich das noch jemand zu sagen traut.
Hier der Link zu den Baker minutes, die wortwörtliche Mitschrift der Verhandlungen zwischen Baker und Gorbatschow. Die Seiten 8-9 geben den Wortlaut über die Nato-Erweiterung originalgetreu wieder.
https://nsarchive.gwu.edu/document/16117-document-06-record-conversation-between
Es gibt noch viel mehr Versprechen, auch im nsarchive zu finden. Titel: What Gorbachev heard. Kurz gesagt, wir – bzw. unsere Vertreter – haben das Blaue vom Himmel heruntergelogen.
https://nsarchive.gwu.edu/briefing-book/russia-programs/2017-12-12/nato-expansion-what-gorbachev-heard-western-leaders-early
Arthur Dent
5. Juni 2025 @ 22:45
@european
Ganz Ihrer Meinung. Das sagt schon allein die Logik. 1989 gab es die Sowjetunion noch und die hatte ein Vetorecht auf die Wiedervereinigung. Man hätte der Sowjetunion alles mögliche versprochen, damit sie von ihrem Vetorecht keinen Gebrauch macht. Es ging schließlich darum, die DDR aus ihrem Einflussgebiet herauszulösen. Dass es zumindest mündliche Zusagen gab, haben meines Wissens auch Genscher und Teltschik bestätigt.
european
6. Juni 2025 @ 07:22
@Arthur Dent
Von Genscher gibt es diese Zusagen sogar auf Video:
https://youtube.com/shorts/OJeipnNogJw?feature=shared
Es ist diese unsägliche Verlogenheit, die mir so aufstößt.
Helmut Höft
6. Juni 2025 @ 08:08
@european
Danke für die Linx, das will ja hier keiner hören, passt nicht ins Bild; Die NATO ab ’89 als Osterweiterungsprojekt des Wertewesten®!
Titi
6. Juni 2025 @ 09:11
@european Ja, es gibt tatsächlich „Experten“, die jetzt behaupten, dass das Versprechen an Gorbatschow, die NATO nicht Richtung Osten zu erweitern, nicht gegeben hätte, wie z.B. Sabine Fischer von der SWP im Buch „Die chauvinistische Bedrohung „. Sie meint, dass das eine „Lüge“ sei, dass der Westen Gorbatschow versprochen hätte, die NATO nicht zu erweitern, und das sei nur „Propaganda“ von den „Russen“.
ebo
6. Juni 2025 @ 09:19
Ich kann nur erneut auf das Standardwerk zum Thema verweisen. Sarotte – not one inch . Da steht alles drin.
Gibt’s auch auf deutsch. Heißt passenderweise “Nicht einen Schritt weiter nach Osten.”
Arthur Dent
5. Juni 2025 @ 10:49
Die Aktion “Spinnennetz” war schon spektakulär, dennoch stellt sich die Frage: Cui bono?
KK
5. Juni 2025 @ 12:50
Ist doch völlig klar: dem die Einschränkung der nuklearen Zweitschlagsfähigkeiten der Russen – nichts anderes ist hier zunächst angegriffen worden – als einzigem Nutzen bringt… es wurden ja auch schon entsprechende Radarstationen von der Ukraine angegriffen, was, soweit ich das verstehe, der Ukraine selbst direkt keinen Vorteil bringt, allerdings das ohnehin fragile Abschreckungsgleichgewicht stört.
Guido B.
5. Juni 2025 @ 10:02
Irgendwann werden auch Nordkorea und China aktive Kriegspartei werden müssen. Und dann sind auch die USA mit von der Partie. Es ist Zeit, ein Raumschiff zu bestellen.
Stef
5. Juni 2025 @ 09:52
Die Berichterstattung über die jüngsten ukrainischen Angriffe auf russischem Territorium in den hiesigen Mainstreammmedien täuschen über den relevanten Sachverhalt (ich muss leider sagen: wie üblich) hinweg. Neben den strategischen Bombern wurden auch diverse zivile Brücken angegriffen und es gab dort wohl auch zivile Opfer. Inzwischen ist auch wieder die Kertsch-Brücke angegfriffen worden, die nach russischen Angaben nur noch für zivile Zwecke genutzt wird. Russland hat in seinen offiziellen Stellungnahmen nur die Angriffe auf diese Brücken als terroristische Akte bezeichnet und damit implizit anerkannt, dass die strategischen Bomber legitime militärische Ziele waren. Das kommt in unseren ÖRR-Medien nicht so rüber. Bei Trump auch nicht.
Ich kann den russischen Standpunkt verstehen, dass sie sich mit einem zunehmend auf terroristische Methoden zurückgreifenden Gegenüber konfrontiert sehen. Die von Russland in Aussicht gestellte Eskalation hat Ihren Anlass genau in dieser Dimension.
Skyjumper
5. Juni 2025 @ 10:37
Auch wenn ich die Hipp-Hipp-Hurra Meldungen in unseren ÖR Medien überhaupt nicht gutheißen möchte, aber die russischen Statements finde ich auch nicht richtig.
Es herrscht Krieg. Und im Krieg gibt es keine zivile Infrastruktur. Keine zivilen Brücken, keine zivilen Bahnstrecken-Bahnhöfe, keine zivilen Strom- oder Internetanlagen.
Ich erwarte von den Kriegsparteien dass sie auf die Zivilbevölkerung größtmögliche Rücksicht nehmen, aber sicher nicht auf Infrastrukturobjekte die dem Krieg dienen oder auch nur dienen könnten. Das tut Russland im übrigen auch nicht. Weder bei den Angriffen auf die Energieversorgung (auch weit im Westen der Ukraine), noch bei den Angriffen auf die Hafenanlagen im Bereich Odessa.
Die Differenzierung die Putin hier versucht vorzunehmen ist scheinheilig. Man könnte auch sagen es handelt sich um einen Framing-Versuch. Das konnte man im übrigen auch bereits beobachten als Russlands Medien versuchten den Angriff als Schlag gegen die atomaren Fähigkeiten Russland zu fokussieren. Ja, das traf durchaus zu, aber die getroffenen Flugplätze und Flughäfen sind eben auch unmittelbar an die Luftangriffen auf die Ukraine beteiligt gewesen.
Dennoch ist dieser in meinen Augen zwar legitime Angriff natürlich eine besorgnisserregende Eskalation des Krieges. Je häufiger und erfolgreicher Russland im Hinterland angegriffen wird, um so intensiver werden die russischen Bemühungen werden die ukrainischen Fähigkeiten für solche Angriffe zu zerstören. Die zivilen Opferzahlen in der Ukraine werden leider absehbar ansteigen.
Helmut Höft
5. Juni 2025 @ 11:03
@Stef
Was die mediale Berichterstattung anbetrifft, FACK: Die übliche Propaganda diesseits.
Ergänzung: Was die frei rumstehenden russischen Bomber anbetrifft: Das könnte auch eine Folge der – inzwischen von den USA gekündigten – Abrüstungsverträge sein: Zur Kontrolle per Satellit war wohl vereinbahrt, diese offen zur Schau … äh, zur Kontrolle, aufzustellen. Bei dieser Angewohnheit scheint es wohl geblieben zu sein. …
Und hier heißt es in den Medien: “Nee, was sind die Russen doof, stellen die doch ihre Bomber frei und ungeschützt ins Gelände.”
Erneuerung
5. Juni 2025 @ 19:12
Das mag alles richtig sein, aber was den Krieg beenden könnte, wäre einzig und allein die Ursachen des Krieges zu analysieren und zu beseitigen. Dieser Schlag und die Zerstörung der Bahnbrücken dient mit Sicherheit nicht dazu, man möchte Eskalation, also wird sie kommen. Ich bin nur stark im Zweifel, ob sich die Eskalierenden in Sicherheit wiegen können, der Michel vor dem Giftdisplay (Fernseher) mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht. Zwar hat sich die Vernichtung Deutschlands am Ende des 2. Weltkrieges auch auf einige Regionen, Städte und eine relativ kurze Zeit beschränkt (in der Endzeit des Krieges gab es vielfach noch normales Leben, z.B. wurde auch der Film ” die Feuerzangenbowle” in dieser Zeit gedreht und gezeigt), aber damals war doch noch einiges besser kalkulierbar als jetzt. Wer sagt denn, das die Oreshniks in Schrobenhausen einschlagen werden, vlt. findet ja die Produktion der Taurus nun woanders statt und der Russe weiß das, oder Wiebaden ist zumindest nicht allein Nato-Steuerpult, sondern z.B auch diverse unscheinbare Häuschen der Telekom. Ich verrichtete meinen Grundwehr-Zwangsdienst in der DDR an einem Standort, wo kleine Villen 7 Kelleretagen hatten, und das war streng geheim. Man sagte früher, Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, das ist nun scheinbar egal, das Porzellan ist eh zerschlagen.
Dixie Chique
6. Juni 2025 @ 19:47
Es sei auch noch einmal daran erinnert, dass die Ukrainer mit Drohnen bereits Löcher in die Betonwand des Tschernobyl-Reaktors bombten, mehrfach versuchten, das Zaporizhia Kernkraftwerk zu bombardieren und zu sabotieren, Staudämme gesprengt und Badeurlauber beschossen haben, und immer wieder gerne mit Spraydosen “1488”-Logos an Kursker Hauswänden hinterliessen, deren Einwohner sie eben noch gefoltert und gekillt hatten.
Eine der Eisenbahnbrücken wurde genau in dem Moment gesprengt, als ein Zug voller Zivilisten darunter durchfuhr. Na prima. Congatufuc*inglations.