Downgrading the EU
Nach Deutschland hat auch die EU ihre Konjunkurprognose gesenkt. Es ist bereits der dritte Downgrade – dennoch fordert Brüssel nun Budget-Kürzungen, die das Wachstum weiter dämpfen.
Die Brüsseler Behörde rechnet 2024 nur noch mit einem Wachstum in der EU von 0,9 Prozent. Damit senkt sie ihre Prognose zum dritten Mal in Folge. Im Herbst ging die Kommission noch mit einem Wachstum von 1,3 Prozent aus.
Auch für Deutschland schraubte die EU ihre Konjunkturprognose herunter: In der Bundesrepublik wird die Wirtschaft der Schätzung zufolge in diesem Jahr um 0,3 Prozent wachsen. Zuvor hatte Berlin die eigene Prognose gekappt.
Trotz der miesen Aussichten will die EU am Sparkurs festhalten. Nach den neuen Schuldenregeln sollen die EU-Staaten ihre Ausgaben zusammenstreichen. Das dürfte das Wachstum weiter dämpfen, wenn nicht endgültig abwürgen.
Gleichzeitig sollen aber die Ausgaben für die Rüstung steigen. Auch in die Ukraine soll noch mehr Geld fließen. Der Wiederaufbau werde 452 Mrd. Euro kosten – und nicht wie bisher erwartet 411 Mrd., teilte die Kommission mit.
Wie passt das alles zusammen?
Andreas
19. Februar 2024 @ 01:57
ich sach ja: sogar Amis haben nen klareren Blick auf die aktuelle Lage… neben besserem Journalismus im linken Spektrum…
https://www.telepolis.de/features/Hacking-Europas-Aussenpolitik-wurde-von-den-USA-gekapert-die-Folgen-sind-fatal-9631313.html
https://www.telepolis.de/features/Wie-die-USA-mit-Ukraine-Krieg-und-Chinas-Aufstieg-Europa-knackten-9631903.html
Arthur Dent
15. Februar 2024 @ 16:42
28.000 Sanktionen um Russland zu ruinieren zeigen Wirkung – nur anders als gedacht.
KK
15. Februar 2024 @ 15:56
Brüssel fordert Budget-Kürzungen, wo es gerade erst sein eigenes um rund 50 Milliarden für die Ukraine – einem DRITTLAND, das rein gar nichts mit der EU zu tun hat – aufgestockt hat?
Während hier Infrastruktur, Bildungs- und Gesundheitswesen sowie die Wirtschaft vor die Wand gefahren und die soziale Sicherung abgewirtschaftet wird, pumpt man alles Geld in Waffen und ein Fass ohne Boden namens Ukraine.
Man könnte meinen, man sei in einem völlig abstrusen Film gelandet… aber nein, das ist leider die reale EU der Gegenwart!
Bogie
15. Februar 2024 @ 17:29
Dieses Fass ohne Boden ist im neuesten Demokratieindex übrigens um 4 Plätze nach hinten gerutscht und das bei sinkendem Gesamtindex. Während unsere lustigen Politiker immer noch das Märchen von unseren Werten, die dort heldenhaft verteidigt werden, verkaufen.
KK
16. Februar 2024 @ 03:58
Mit der sogenannten „Demokratieförderung“ (wie Einsatz des Verfassungsschutzes gegen abweichende Meinungen, Förderung regierungsnaher NGOs, ThinkTanks, Journalisten und ähnlichem mit Steuergeld bei gleichzeitiger Aberkennung der Gemeinnützigkeit regierungskritischer Stimmen) müsste Deutschland ja um einiges mehr nach hinten gerutscht sein, oder?
european
15. Februar 2024 @ 15:09
Ben Norton ist dieser Frage wie denn das alles zusammenpasst in seinem neuesten Podcast Geopolitical Economy Report nachgegangen und er wirft darin ein paar interessante Aspekte auf. Z.B. ueber Tucker Carlson und seine enge Beziehung zu Donald Trump. Mir war z.B. nicht bekannt, dass Trump ihn als Vizepraesident vorgeschlagen hat. Was sie aber sehr eint, ist die Meinung ueber den “Feind” China und ein Krieg gegen das Land wofuer man aber die enge Zusammenarbeit mit Russland braucht, weil man sich sonst verhebt.
Wie immer belegt Norton seine Ausfuehrungen sehr detailliert.
https://youtu.be/JzEc5GbSbIU?feature=shared
Die USA werden sich demzufolge nicht mehr mit dem Nebenschauplatz Ukraine befassen und schon gar nicht mit den Aufbaukosten. Statt dessen wird man eine Annaeherung an Russland suchen, das eine 1000 km lange Grenze mit China teilt. Kurz gesagt, wenn Trump an die Macht kommt, macht man shake hands mit Russland, um dann gemeinsam gegen China zu Felde zu ziehen. So zumindest die Fiebertraeume der Amerikaner. Nato und die Europaeer sind bis dahin entsprechend aufgeruestet, um sie entsprechend einzusetzen und folgt man den Vorstellungen der Gruenen in Deutschland, dann brauchen wir jetzt sowieso die Kriegswirtschaft um alles fuer den grossen Umbruch zu zerstoeren. Ausserdem reduziert ein grosser Krieg die klimaschaedliche Weltbevoelkerung.
Fuer mich klingt das alles nach einem schlechten Plot fuer ein noch schlechteres Buch, jedoch glaube ich auch mittlerweile, dass es nichts gibt, was es nicht gibt. Im Interview allerdings wird Putin zitiert, der einen Plan dieser Art ablehnt. Ihm ist bekannt, dass es solche Bogeyman stories gibt, aber fuer Russland ist das kein Thema, so sagt er.
KK
15. Februar 2024 @ 15:58
Russland wäre doch mit dem Klammerbeutel gepudert, sich mit dem erklärten Feind USA gegen den wichtigsten Verbündeten China zusammen zu tun.
ebo
15. Februar 2024 @ 16:07
Klingt in der Tat abenteuerlich. Aber in Trumps alternativer Realität ist alles möglich…
Skyjumper
15. Februar 2024 @ 17:02
„Russland wäre doch mit dem Klammerbeutel gepudert, sich mit dem erklärten Feind USA gegen den wichtigsten Verbündeten China zusammen zu tun.“
Für mich klingt das nur auf den 1. Blick so abenteuerlich wie es tatsächlich zunächst scheint. Sicherlich wird Russland es unter den derzeitigen Umständen nicht riskieren sich derzeit von China abzuwenden. Dafür ist sowohl die aktive, wie auch die passive Unterstützung in der Auseinandersetzung mit „dem Westen“ durch China viel zu wichtig.
Jedoch dürfte den Strategen in Russland sehr wohl bewußt sein, dass China kein Partner auf Augenhöhe ist. Dafür ist China bereits heute wirtschaftlich und militärisch zu mächtig, und immer noch wachsend. Und russische Strategen mögen sicher keine abhängige „Pudel“ zu Chinas Füssen sein. Das mahnende Vorbild der westeuropäischen Staaten im Vasallenverhältnis zu den USA abschreckend genug. China ist derzeit ein Zwangspartner, kein Wunschpartner. Das Bündnis mit China ist mittel- und langfristig eine Sackgasse.
Da wäre eine ertrotzte Partnerschaft mit einer alternden, und schwächelnden Supermacht langfristig günstiger für die Regionalmacht Russland. Denn mehr ist Russland nicht, eine Regionalmacht mit vielen Atomwaffen. Auch wenn sie anderes träumen – mit 145 Mio. Einwohner und einen BIP (PPP) von knapp 5 Billionen werden sie auch nicht mehr werden. Eine Partnerschaft mit den west- und mitteleuropäischen Staaten wäre noch besser – gewesen. Aber die wollten ja lieber weiter den alten Team-Leader folgen.
Und nicht nur für Russland. Es erstaunt, dass nicht auch die Geo-Strategen in den USA bereits auf den Trichter gekommen sind, dass sich Russland und die USA bereits heute (trotz Ukraine) ideologisch und kulturell deutlich näher stehen als USA-China oder Russland-China. Zwar hatte bereits Obama richtig erkannt, wie wichtig es für die USA ist den Blick fokussiert Richtung China zu richten. Spätestens Trump scheint China auch als den Feind erkannt zu haben der den USA tatsächlich gefährlich werden wird. Nur die Schlußfolgerungen scheinen (zumindest fürs breitere Publikum) noch zu fehlen.
Es ist für mich unbegreiflich wie sich Russland – USA – Europa untereinander um die Förmchen in der Sandkiste zanken. Die wahren Bedrohungen für Kultur und Lebensart für die abendländisch geprägten Nationen heißen kurzfristig gedacht China – Indien. Mittelfristig noch Indonesien, und langfristig vielleicht mal Afrika.
Helmut Höft
16. Februar 2024 @ 08:29
Thx european for the link.
Soweit ich verstehe muss nicht wörtlich gemeint sein, dass Russland aktiv mit den USA in den Krieg zieht, also mit Panzern, Soldaten, Fliescher und so. Warum sollte das Russland tun, gegen seinen potentiell größte Kunden? Man weiß ja seit 200 Jahren, was man von den USA zu halten hat: Nix gutes!
Stef
15. Februar 2024 @ 14:34
„Wie passt das alles zusammen?“
Das passt ganz wunderbar zusammen. Um ein Bonmot von Trump abzuwandeln und es Biden in den Mund zu legen: „We will lose a war and Germany will pay for it“.