Diese dubiose Sprachregelung soll gegen Trump helfen
Die EU hat ausgesprochen defensiv auf die ersten Attacken von US-Präsident Trump reagiert. Das ist kein Zufall – denn in Brüssel gibt es eine entsprechende Sprachregelung.
Nicht weniger als sieben „Talking points“ wurden mit Ratspräsident Antonio Costa vereinbart, wie „telepolis“ unter Berufung auf interne EU-Dokumente berichtet.
Dazu gehören freundliche Floskeln wie: “Die EU und die USA verbindet eine tiefe Freundschaft und Allianz“. Abgedroschen klingt auch die Devise, wonach man “eine starke und ausgewogene Wirtschaftspartnerschaft EU-USA“ anstrebe.
Es gibt aber auch versteckte Warnungen. “Die EU wird ihre Interessen verteidigen“, heißt eine Formel. Das soll offenbar eine Warnung an Trump sein, es nicht zu weit zu treiben.
Dieses „Messaging“ solle in den nächsten Wochen noch verfeinert werden, heißt es in den Dokumenten. Es richtet sich nicht nur an die USA, sondern auch an die europäische Öffentlichkeit.
Die EU will damit die Gemüter beruhigen und eine womöglich unkontrollierbare verbale Eskalation vermeiden. Sie setzt sich aber auch dem Verdacht aus, Trump-Kritikern einen Maulkorb umzuhängen.
Und seit wann – und mit welchem Recht – gibt Brüssel eigentlich Sprachregelungen heraus?
Roland
24. Januar 2025 @ 22:41
Ich glaube, die vier bisherigen Kommentare beschreiben die Situation völlig zutreffend. Denen kann ich mich nur anschließen.
Monika
24. Januar 2025 @ 17:40
mit welchem Recht – gibt Brüssel eigentlich Sprachregelungen heraus…
Das macht unsere Kommissionskönigin Ursula I. in ihrer zweiten Amtsperiode freihändig ganz ohne Rechtsgrundlage.
Die EU gleicht seit Amtsübernahme der Dame einer religiösen Sekte, die kraft strikter gesinnungsethischer Vorgaben “stets nur geeint” sprechen darf, um verantwortungsethisches Einzelgängertum von vorneherein als vorsätzlichen “Verrat an der Sache” zu brandmarken.
Gesinnungsethisch Handelnde frönen höchsten Idealen, die sie mit allen Mitteln, auch den gewalttätigsten, durchzusetzen suchen. Sind die Folgen übel, sind nicht sie oder die Gesinnung schuld, sondern die Dummheit der Menschen, die blöden Umstände, oder der noch nicht reife Zeitgeist…
Verantwotungsethisches Handeln schiebt die Folgen des eigenen politischen Tuns nicht auf anderes ab, sondern übernimmt Verantwortung für die entstandenen Folgen. (Verkürzt nach Max Weber, aus “Politik als Beruf”)
Leider Gottes beherrscht pure Gesinnungsethik die Politik zu einem höchst ungesunden Prozentsatz. Alle fühlen sich dermaßen unbeirrbar im Recht, dass sie auf jegliches geltendes Recht pfeifen, alles für die “heilige Sache”. Fühlen sich wie ein Messias und vergessen, dass dessen Gesinnungsethik -nach eigener Aussage- für ein Reich “nicht von dieser Welt” sprach. Sprich: sich nicht politischer Macht und Staatsgewalt, oder gar Miltärischer Mittel bediente.
ebo
24. Januar 2025 @ 17:48
Dieses “stets nur geeint” wird immer mehr zum Problem. Denn zum einen sind sich die 27 längst nicht in allen Fragen einig, und Orban ist nicht der einzige Quertreiber. Zum anderen braucht die EU ewig, um sich auf etwa zu einigen, das dann kaum noch rückgängig gemacht werden kann. Das wird in kritischen oder gar disruptiven Situationen wie aktuell mit Trump zum Hindernis.
KK
24. Januar 2025 @ 21:35
„…und Orban ist nicht der einzige Quertreiber.“
Dieses Orbansche „Quertreiben“ wird mir ehrlich gesagt immer sympathischer (wenn auch nicht der Mensch Orban als solcher)… wenigstens einer, der der einzig zulässigen „Einheitsmeinung“ zu widersprechen gewagt hat udn weiter wagt, und dessen Beispiel von mir aus gern Schule machen darf.
Arthur Dent
24. Januar 2025 @ 23:48
@ebo
ich glaube nicht, dass das ein Problem ist. Die europäische Einigung ist Mittel zum Zweck, nicht Selbstzweck. Die europäische Einigung kann nicht durch die Vormachtstellung eines oder mehrerer Staaten erreicht werden. Die Bildung einer Gemeinschaft muss auf der Freiwilligkeit und der Gleichberechtigung aller unternommen werden. Die Methode ist schwierig, aber die Ergebnisse sind dann dauerhafter.
KK
24. Januar 2025 @ 00:57
„Und seit wann – und mit welchem Recht – gibt Brüssel eigentlich Sprachregelungen heraus?“
Seit sich die Kommissiion vdL I Zudständigkeiten angemasst hat, die in den Verträgen nicht vereionbart wurden. Die Felder Gesundheit, Verteidigung zB sollten ausdrücklich in nationaler Verantwortung verbleiben. Jetzt ist der Damm gebrochen – Recht und Verträge sind das Papier nicht wert, auf das sie gedruckt wurden.
Diese EU „hat fertig“! Die Totengräberin heisst von der Leyen – und die Regierungschefs im Rat, die sie haben gewähren lassen, sind die Sargträger!
Arthur Dent
23. Januar 2025 @ 14:19
“Europa wird sich nicht ducken” versprechen die best buddies Olaf und Emmanuel.
Man bedankt sich in vorauseilendem Gehorsam schon artig für die Nichtbeachtung und all die Tritte in den Allerwertesten, die noch kommen werden.