Die teuren Trips der Kommissare
Urlaubszeit, Reisezeit. Eine gute Gelegenheit, sich einmal mit den Trips der EU-Kommissare zu beschäftigen. Und siehe da: Sie sind nicht nur in EUropa viel unterwegs, sondern auch außerhalb – und oft wird es richtig teuer.
Den Rekord hält nach Angaben von EurActiv die Außenbeauftragte Mogherini. Ihre Reise nach Baku (Aserbaidschan) und Jerewan (Armenien), zwischen dem 29. Februar und dem 3. März 2016 kostete 75.393 Euro.
Extravagant war auch ein Zwei-Tagestrip von Kommissionspräsident Juncker nach Rom, der 27.000 Euro kostete. Die Kommission mietete einen Privatjet, „weil es keine kommerziellen Flüge gab, die der Tagesordnung des Präsidenten entsprochen haben“, rechtfertigt sich eine Juncker-Sprecherin.
Allerdings bleibt unklar, warum der Trip nach Rom so eilig und/oder wichtig war. Fraglich ist auch, was Mogherini in Aserbaidschan zu suchen hatte. Große Entscheidungen wurde nicht bekannt.
Insgesamt schlagen die Reisen der 28 Kommissare mit rund 8.900 Euro pro Monat zu Buche, hat die spanische NGO Access Info errechnet.
Die Kritik von Access Info richtet sich vor allem gegen die nur teilweise Offenlegung der Ausgaben. Vor sechs Monaten hatten 120 europäische Bürgerinnen und Bürger den Zugang zu allen Reisekosten gefordert.
Die Juncker-Behörde legte jedoch nur die Daten für Januar und Februar 2016 offen. Bleibt die Frage, was seither geschah. Gab es noch teurere Reisen – oder wurde das Budget beschränkt?
Oudejans
15. August 2017 @ 00:12
>>“Fraglich ist auch, was Mogherini in Aserbaidschan zu suchen hatte. Große Entscheidungen wurde nicht bekannt.“
Revolutionsvorbereitungen, Beitrittsgespräche, business as usual halt. Wir sollten das ganz gelassen sehen. Aserbaidschan ist ein tolles Land in toller Lage, mit einem tollen Präsidenten, tollen Menschen, tollem Klima (wärmer als Knokke-le-Zoute!), tollen Bodenschätzen, da sind 75 K€ nun wirklich gut angelegt, 1,5 Zehntausendstel Eurocent pro EU-Bürger! Das kommt doch doppelt und dreifach wieder rein…
Oudejans
14. August 2017 @ 23:15
1,5 Zehntausendstel Euro, oder 1,5 Hundertstel Eurocent – so viel Zeit muß sein.
Peter Nemschak
13. August 2017 @ 16:30
Die Kosten der Kommission machen das Kraut nicht fett. Gemessen am Gesamtbudget sind die Beträge überschaubar. Die Kosten für Flüge bewegen sich wahrscheinlich höchstens im Promillebereich des Gesamtbudgets.