“Die Nach-Merkel-Ära hat begonnen”

Erst hat AKK die CDU-Führung übernommen, nun Söder die CSU. In Deutschland hat man das mit einem Achselzucken quittiert. Nicht so in Frankreich. “Die Nach-Merkel-Ära hat begonnen”, kommentiert “Le Monde”.

Die Kanzlerin erfreue sich zwar weiter großer Beleibtheit bei den Deutschen, schreibt das Blatt. Doch sie habe die Kontrolle über die CDU und damit auch über die weitere politische Entwicklung verloren.

Mit AKK und Söder hätten zwei deutlich konservativere und populistische Politiker die Führung übernommen. Beide hätten “eine neue Seite in der Geschichte der deutschen Rechten” aufgeschlagen.

Nach dem Wahlerfolg der AfD vollziehe sich in Deutschland nun eine ähnliche Entwicklung wie in anderen EU-Ländern. Allerdings weicht “Le Monde” der Frage aus, was das für EUropa bedeutet.

Könnte Merkel schon nach der Europawahl die Macht verlieren, wie der Linken-Politiker Gysi vermutet? Oder sitzt die Kanzlerin nun wieder fester im Sattel, wird sie neue europapolitische Initiativen ergreifen?

Keine Anzeichen für Kurskorrektur

Aus Brüsseler Sicht scheint die Lage in Berlin nun wieder wesentlich stabiler als noch vor einem Jahr. Gleichzeitig deutet nichts darauf hin, dass Merkel die deutsche Europapolitik irgendwie korrigieren würde.

Dabei ist sie für das Brexit-Debakel und die darauffolgende Dauer-Lähmung der Europäischen Union mitverantwortlich. Doch das ist ein anderes Thema, das ich mir in einem weitere Post vornehmen werde…

Siehe auch “Merz rechnet mit Merkels Europapolitik ab”