Die gute Nachricht aus Brüssel: Right2Water wird umgesetzt

Doch, es gibt sie noch – die guten Nachrichten aus Brüssel. Diese Woche: Dank der ersten erfolgreichen europäischen Bürgerinitiative Right2Water erlässt die EU neue Regeln zu Qualität von und Zugang zu Trinkwasser.

Ab heute (12.01.23) gelten in Europa die weltweit höchsten Standards für Trinkwasser. Es endet die zweijährige Übergangsfrist im Rahmen der neuen Trinkwasserrichtlinie, in der die EU-Staaten neue Anforderungen an die Qualität und den Zugang zu Trinkwasser umsetzen mussten. Die Europäische Kommission hatte die Regeln als direkte Reaktion auf die allererste erfolgreiche europäische Bürgerinitiative Right2Water vorgelegt. 1,6 Millionen Menschen hatte damals für einen besseren Zugang zu sauberem Trinkwasser unterschrieben.

EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius sagte: „Von heute an können die Europäerinnen und Europäer darauf vertrauen, dass die Qualität des Wassers, das sie trinken, den höchsten Standards entspricht. Wir gehen gegen gefährliche Chemikalien und Mikroplastik vor, die in das Trinkwasser gelangen. Ich hoffe, dass die Bürgerinnen und Bürger dank eines größeren Vertrauens in das Leitungswasser auch dazu beitragen können, Plastikmüll aus Wasserflaschen und Meeresmüll zu reduzieren.

Durch die neue Richtlinie wird allen Menschen in Europa ein sichererer Zugang zu Trinkwasser garantiert. Gleichzeitig wird sie im Einklang mit dem im europäischen Grünen Deal angekündigten Ziel für eine schadstofffreie Umwelt („Null-Schadstoff-Ziel“) die weltweit höchsten Trinkwasserstandards sicherstellen. 

Die Trinkwasserrichtlinie enthält Bestimmungen für die Kontrolle von Leitungswasser, aber auch von Trinkwasserquellen und Leitungsnetzen, um die Gefahr schädlicher Auswirkungen der Umweltverschmutzung auf die menschliche Gesundheit und auf unsere Wasserressourcen weitestmöglich einzudämmen. Zudem werden Fragen im Zusammenhang mit neuen Schadstoffen wie Mikroplastik, endokrinen Disruptoren oder auch neuen Arten von Chemikalien geregelt.

EINORDNUNG: Als die Bürgerintiative Right2Water loslegte, war die EU-Kommission alles andere als begeistert. Dafür sei sie nicht zuständig, hieß es. Auf Druck des Europaparlaments nahm sie dann doch noch widerwillig die Arbeit auf – um jetzt begeistert Vollzug zu melden. Schließlich naht die Europawahl, und Kommissionschefin von der Leyen braucht “grüne” Erfolge – und die Stimmen der Grünen…

Mehr hier (Pressemitteilung der EU-Kommission). Mehr gute Nachrichten aus Brüssel hier. Siehe auch Später Erfolg für „Right2Water”