Fünf Verlierer bei Orbans Wahlfarce

Nach dem Referendum zur Flüchtlingsquote hat sich Ungarns starker Mann Orban zum Sieger erklärt. Tatsächlich stimmten rund 98 Prozent der Ungarn gegen die Quote – trotzdem hat Orban verloren. Und nicht nur er.

Hier die Verlierer:

  1. Orban: Er hat es trotz Dauer-Propaganda nicht geschafft, mindestens 50 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen zu bringen. Offenbar folgt ihm eine Mehrheit der Ungarn nicht (mehr) aufs Wort.
  2. Die Wahrheit: Die Wahlkampagne war geprägt von Halbwahrheiten, Lügen bösen Suggestionen wie jener, dass mit den Flüchtlingen der Terror über Europa gekommen sei.
  3. Die EU-Kommission: Wie schon beim Brexit-Referendum in UK hat sie sich weggeduckt. Keine Aufdeckung offensichtlicher Lügen, keine Aufklärung, keine Verteidigung der Quote – nichts.
  4. Die Quote. Sie ist mausetot. Selbst Kanzlerin Merkel glaubt nicht mehr an die Umverteilung der Flüchtlinge. Ein großer Verlust ist das nicht, denn die Quote war eine Missgeburt.
  5. Der „Geist von Bratislava“. Ihn hatte Merkel nach dem Sondergipfel zum Brexit beschworen. Wenn er je existiert hatte, dann ist er nun tot. Orban setzt noch mehr auf Nationalismus und Abschottung.