“Die EU sieht dem Sterben im Mittelmeer zu”
Das Sterben im Mittelmeer geht weiter. Am Donnerstag sind rund 130 Flüchtlinge nach einem Schiffsunglück vor der libyschen Küste ertrunken. Die EU schaue einfach zu, kritisieren Helfer.
Obwohl die Koordinaten des Bootes bekannt waren und ein Flugzeug der europäischen Grenzschutzagentur Frontex das Boot gesichtet habe, sei keine Rettung eingeleitet worden, beklagt die Hilfsorganisation Seebrücke in Osnabrück.
Die EU-Behörden hätten stattdessen auf die libysche Küstenwache verwiesen. Diese habe sich jedoch geweigert, eine Rettungsaktion zu starten oder zu koordinieren. Später seien am Unglücksort nur noch mehrere tote Körper im Wasser gefunden worden.
Kurz zuvor hatte der Bundestag die deutsche Beteiligung an der EU-Mission “Irini” im zentralen Mittelmeer für zwei weitere Jahre verlängert. Zentraler Bestandteil der Mission ist die Ausbildung und Finanzierung der libyschen Küstenwache.
Die Rettung von Flüchtlingen gehört jedoch nicht mehr zu den Aufgaben von “Irini”. Damit auch ja niemand aufgegriffen wird, wurde eigens die Seeroute weit nach Norden verlegt…
european
25. April 2021 @ 14:35
Es ist ganz einfach furchtbar. Eine Tragödie jagt die nächste. Es entstehen aber noch ganz andere Konflikte.
Heute schreibt die WELT darüber, dass etwa 1000 Flüchtlinge, denen in Griechenland bereits Asyl gewährt worden ist, jeden Monat nach Deutschland kommen und dort nochmal Asyl beantragen. Zurückschicken konnte man sie bisher nicht, weil ihnen dort Obdachlosigkeit, Arbeitslosigkeit, Unsicherheit und prekäre Verhältnisse drohen. (Anm.: Es darf niemand überrascht sein. Wer hat’s verbockt? Wer hat das Land durch völlig falsche Maßnahmen ins Elend geknüppelt, Wirtschafts- und Gesundheitssystem ruiniert und Existenzen vernichtet? Soweit mir bekannt haben ca. 400.000 Griechen mittlerweile das Land wegen Perspektivlosigkeit verlassen)
Nun will die Bundesregierung Griechenland Geld geben, damit die Flüchtlinge in den leerstehenden Hotels untergebracht werden können.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article230631673/Rueckfuehrungen-Deutschland-bietet-Griechenland-Uebernahme-von-Fluechtlingskosten-an.html?cid=onsite.onsitesearch
Gleiches Szenario gab es unlängst auf den Kanaren. Im November allein landeten 8000 Flüchtlinge dort, was die Kapazitäten der Notcamps bei weitem überstiegen hat. Also hat man die Menschen dort in den leerstehenden Hotels untergebracht, was die Bevölkerung auf die Barrikaden gebracht hat. Die Urlauber dürfen wegen Corona nicht kommen, es gibt Ausgangssperren, die Menschen sind arbeitslos und fürcchten um ihre Existenz. Aber Flüchtlinge dürfen trotz Corona in den Hotels wohnen. Es gab Demonstrationen und die einzige Partei, die sich hat blicken lassen, war die Rechtsaußenpartei Vox.
Es wäre zu billig, die Südländer nun für alles verantwortlich zu machen. Viele Kommentare unter dem Welt-Artikel können einem das Fürchten lehren.
Wo ist denn die EU-Kommission?
Dirk
24. April 2021 @ 21:46
Die Begriffe Flüchtling und Hilfsorganisation sollten in diesem Kontext stets in Anführungsstriche gesetzt werden. Zu oft sind es Wirtschaftsmigranten, Kriminelle oder gar Terroristen, die sich professioneller Schlepperdienste bedienen.
ebo
25. April 2021 @ 11:02
Die Menschen sind elendig ertrunken!