Wie Erdogan die EU spaltet

Eskalation im Streit um Propaganda-Auftritte türkischer Minister in Europa: Die Niederlande weisen eine Ministerin aus, die Türkei droht mit Vergeltung. Und die EU – schaut weg.

Jetzt ist genau das geschehen, was die EUropäer angeblich niemals zulassen wollten: Sie lassen sich spalten. Von einem größenwahnsinnigen Politiker, der sich jedes EU-Land einzeln vorknöpft.

Das werde man Putin nie durchgehen lassen, hatten Merkel & Co. geschworen. Auch von Trump werde man sich nicht auseinander dividieren lassen. Bilaterale Verhandlungen ? Never ever!

Doch genau das lässt man nun Erdogan durchexerzieren. Er führt die EU vor, indem er ausgewählte Länder mit gezielten Nadelstichen provoziert. Gesten Deutschland, heute Holland, morgen???

Und was macht die EU? Nichts! Beim EU-Gipfel am Freitag wollte sie nicht einmal über die Türkei diskutieren. Die Forderung des Europaparlaments, die Beitrittsverhandlungen auszusetzen, wird ignoriert.

Von Tusk, Juncker & Co. hört man ebenso wenig wie von Merkel. Denn die Kanzlerin hat die Devise ausgegeben, nichts zu tun. Sie betrachtet die Türkei als deutschen Partner, wg. Flüchtlingsdeal und so.

Und so kam es, wie es kommen musste: Erdogan nutzt die von Merkel propagierte, selbstverschuldete Beisshemmung, um andere, kleinere Länder zu provozieren. Rein zufällig mitten im Wahlkampf…

Mehr zu Erdogans Provokationen hier. Siehe auch  „EU übt sich in Appeasement“ und „Brüssel wird irrelevant, Berlin devot“