Die Döner-Lüge lebt weiter

Die EU hat noch nie ein Döner-Verbot geplant. Auch im Europaparlament war das kein Thema. Doch SPON und andere Medien halten beharrlich an dieser Fake News fest – warum eigentlich?

“Es war knapp für den Döner: Nur wenige Stimmen fehlten im EU-Parlament für ein vorläufiges Verbot von Phosphatzusätzen in Dönerfleisch.”

So beginnt SPON einen Bericht über die entscheidende Abstimmung im Europaparlament. Er klingt dramatisch. Nur um ein Haar – so suggeriert der Beitrag – sei das Schlimmste verhindert worden.

Doch das ist ebenso falsch wie die alarmierenden Vorberichte über ein angeblich drohendes Döner-Verbot, mit denen vor allem BILD Stimmung gegen das EU-Parlament gemacht hatte.

In Wahrheit ging es nur um die Frage, ob bisher nicht zugelassene, aber geduldete Phosphate in gefrorenem Dönerfleisch für unbedenklich erklärt und freigegeben werden sollen – oder eben nicht.

Die EU-Kommission wollte eine Zulassung, eine knappe Mehrheit im Parlament hat das nun unterstützt. Die Minderheit – vor allem Grüne und Sozialdemokraten – wollte aber keineswegs ein Verbot.

Sie wollte den Status Quo einfach so lange wahren, bis die europäische Lebensmittelbehörde EFSA die Sicherheit von phosphathaltigen Zusatzstoffen untersucht und bestätigt hat. 

Es ging also um ein grundlegendes Vorsorgeprinzip. Dagegen haben BILD, SPON & Co. mit billiger Panikmache agitiert. Dieselben Medien verharmlosen Glyphosat im Bier – warum eigentlich?

 

P.S. Obwohl der Fall so klar liegt, schreiben die “Experten” von “Stratcom East” – also der EU-Zelle zur Aufklärung angeblicher russischer Desinformation – die Fake News dem russischen Dienst “Sputnik” und serbischen Medien zu. Zitat:

This is not the first time that pro-Kremlin disinformation outlets develop this type of claim. In 2016, traditional European cuisine was described to be ‘under attack of Muslim citizens’.

Ein klarer Fall von – europäischer Desinformation!

 

Siehe auch “Falscher Döner-Alarm”

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