Die Deutsche Bank – gefährlicher als Italien?
Deutschland hackt ja gerne auf Italien herum – wegen der maroden Banken und der Staatshilfen. Die faulen Kredite müssen sogar als Vorwand herhalten, um die europäische Einlagensicherung aufzuhalten. Dabei ist die Deutsche Bank fast noch gefährlicher – als ganz Italien!
Dieser Meinung sind zumindest viele Europaabgeordnete, die am Montag Abend im “TAXE”-Sonderausschuss in Brüssel mit Vertretern der “Deutschen” und der Finanzdienstleistungsaufsicht diskutieren.
Auf dem Programm steht der riesige Geldwäsche-Skandal der Danske Bank, in den die “Deutsche” verwickelt sein soll. Im Hinterkopf haben viele aber auch die Krise der größten deutschen Bank – und die Fusionspläne mit der Commerzbank.
Bundesfinanzminister Scholz schmiedet ja schon eifrig Pläne für ein neues Mega-Institut, mit dem die “Deutsche” – und damit Deutschland – endlich in die Weltklasse des Bank(un)wesens aufsteigen soll.
Derselbe Scholz, der aus seiner Heimat Hamburg viel Erfahrung mit Pleitebanken hat, weist aber immer wieder mit dem Finger auf Italien, wenn es darum geht, die seit 2012 vereinbarte europäische Einlagensicherung auszubremsen.
Und gegen Hilfen für italienische Banken ist er natürlich auch.
Die Bilanzsumme ist fast so groß wie das BIP Italiens
Dabei ist die Bilanzsumme der “Deutschen” ist immer noch fast so groß wie das Bruttoinlandsprodukt Italiens, wie der frühere Europaabgeordnete F. De Masi anmerkt. Der Bruttoderivatebestand beträgt satte 48 Billionen Euro.
Auch sein grüner Parlamentskollege S. Giegold sieht die “Deutsche” mit Argusaugen. „Die Liste der Finanzskandale der Deutschen Bank ist peinlich lang”, sagte er vor der Anhörung im Europaparlament.
Die Öffentlichkeit und die Aktionäre verdienten eine ehrliche Antwort, wie groß die Haftungsrisiken der Bank noch sind. Dem ist nichts hinzuzufügen…
Siehe auch “Scholz’ teure Hypothek”
P.S. Wie zu erwarten, hat sich die Deutsche Bank bei der Anhörung im Europaparlament wenig kooperativ gezeigt. Der TAXE-Ausschuss reagierte verärgert, mehr dazu hier
Baer
5. Februar 2019 @ 18:14
@Nemschak,
wer heute die Ausführungen von Herrn Advocatus Diaboli Altmaier gehört hat,wird sich verwundert die Augen geriben haben,bez.der Unterstützung der Deutschen Bank in fast schon planwirtschaftlicher DDR Manier.
Sollte Ihnen das entgangen sein? Würde mich wundern.
Peter Nemschak
5. Februar 2019 @ 20:49
Wodurch? Meinen Sie vielleicht die Landesbanken?
Holly01
5. Februar 2019 @ 17:07
Hallali, die Panik bricht aus.
Die Elite schwitzt schon Blut.
Da hat die Lückenpresse ja ganze Arbeit geleistet.
Die ersten Politdarsteller kommen ins Rennen.
Scheint nicht mehr lange zu Dauern……
vlg
Peter Nemschak
5. Februar 2019 @ 16:54
Die Deutsche Bank und Italien sind zwei unterschiedliche Problemkreise und haben nichts miteinander zu tun. Die italienische Politik ist seit dem Zweiten Weltkrieg ein Problemfall sui generis. Immerhin hat die Deutsche Bank bisher kein Steuergeld benötigt.
Peter Nemschak
4. Februar 2019 @ 20:39
Alles linke Panikmache. Die Deutsche Bank wird auf ein nachhaltige Niveau zurückschrumpfen und irgendwann, vermutlich von einer amerikanischen Bank, übernommen werden. Die grundlegende Kapitalismus- und Finanzkapitalfeindlichkeit der Linken und Grünen wird daran nichts ändern. Der Kapitalismus ist anpassungsfähiger als manche es sich wünschen.
Holly01
5. Februar 2019 @ 09:12
Der Kapitalismus mag ja anpassungsfähig sein, der Monetarismus ist es jedenfalls nicht.
Banken und das derzeitige System sind Monetarismus.
Irgendwann wird Ihnen das mal jemand erklären, was der Unterschied zwischen Innovation und Kreditausweitung ist. Was der Unterschied zwischen Produktivität und Arbeitsleistung ist.
Obwohl, das prallt an Ihrer Echokammer sowieso ab, das könnten Sie wahrscheinlich nicht einmal verarbeiten, wenn Sie es tatsächlich wollten.
Die Deutsche Bank hat das Potential Deutschland komplett zu ruinieren. Genau darum hat Altmeier die jetzt zum System erklärt.
Das wird die Amis aber freuen ………..
Das Problem der Fusion besteht darin, das der Rechtsnachfolger von den Amis genauso ausgeblutet wird wie die DB bis jetzt.
Abwickeln. Scheibchenweise verkaufen. Auflösen. Insolvenzverfahren. Geordnete Entschärfung. Egal wie man das nennt, die muss weg. Die Commerzbank wahrscheinlich auch.
Also braucht die deutsche Wirtschaft einen Plan “B”. Eine europäische Lösung wird es wohl nicht sein, aber eine französisch -deutsche könnte funktionieren.
vlg
Peter Nemschak
5. Februar 2019 @ 16:50
Was spricht dagegen, dass eine starke und auch im Investmentbanking erfolgreiche amerikanische Bank die Deutsche Bank kauft?
Holly01
5. Februar 2019 @ 22:20
@ Nemschak:
Sie haben das System nicht verstanden. Die USA sind existenziell auf die Gewinne der Banken angewiesen.
Die Strafen für die schweizer, französischen, deutschen und jetzt dänischen Banken (sehr sehr unvollständige Aufzählung) dienen einem Geldtransfer.
Die omnipräsente US Justiz dient dem Geldtransfer.
Die DB hat einen US Aufseher, der hat die volle Kontrolle.
Das geht Daimler, Siemens und dudzenden anderen Großfirmen (nein nicht nur in Deutschland) so.
Also, welche US Bank sollte ein Interesse daran haben, die DB zu übernehmen?
Die US Banken suchen sich aus, welche Geschäfte sie machen möchten.
Der Rest (Banken) lebt von den Krümmeln.
Der Rest (Banken) dient als Katheder für den Aderlass.
Der Rest (Banken) dient als Auffangbecken für den Transfer von (beleihbaren) Sicherheiten gegen notleidende Derivate, Kredite und Anleihen.
Der Rest (Banken) finanziert die faulen Geschäfte, die „erwünscht“ sind, an die die US Banken nicht ran wollen und selbst die Geschäfte haben (siehe Iran) keine Rechtssicherheit.
Sie glauben doch nicht, dass es auch nur einen US Banker gibt, der ein Interesse hat ein Vehikel zu übernehmen?
Was denken Sie warum alle US Banken seit 2008 ihre Bilanzen runter gefahren haben und die Länder mit Exportüberschüssen oder Vermögensverwaltern nicht.
Sie sind auf einem völlig falschen Dampfer unterwegs.
vlg