Deutschlands bekanntester Kriegsprophet korrigiert sich
Europa werde vielleicht den letzten Sommer im Frieden erleben, hat der prominente Militärhistoriker Neitzel im Frühjahr orakelt. Nun rudert er zurück – und wird trotzdem für Kriegshetze vereinnahmt.
Bei seiner düsteren Prognose habe er sich vom Auftritt des US-Vizepräsidenten J.D. Vance und dem Eklat um Präsident Selenskyj im Weißen Haus leiten lassen, sagte Neitzel bei “Maischberger”. Es klang fast wie eine Entschuldigung.
Jedenfalls hob er seine Kriegswarnung für den Moment auf. „Es kann die nächsten drei Jahre zu eine militärischen Auseinandersetzung mit Truppen zwischen Russland und der Nato kommen“, erklärt er nun reichlich vage.
Wahrscheinlicher sei aber ein “hybrider Krieg”, mit dem Russland die EU und die Nato schwächen wolle. “Und dann einen uneinigen Westen herauszufordern, indem man Soldaten schickt, nach Spitzbergen oder irgendwohin.“
Kämpfe um Spitzbergen?
Spitzbergen – das klingt nicht nach einem großen und nahen Krieg, wie es noch im Sommer geheißen hatte. Litauen nannte der “Experte” zwar auch als möglichen Kriegsschauplatz – nicht aber Polen oder Deutschland!
Dennoch gibt sich Neitzel weiter für Kriegshetze her. “Ist Krieg gegen Putin unausweichlich?”, titelt BILD nach dem TV-Talk. Die Aussagen seien “schockierend” gewesen – dabei ist Neitzel in Wahrheit zurückgerudert. Er hat sich getäuscht.
Allerdings hätte er sich wenigstens für seine falsche Warnung entschuldigen können. Von einem Historiker erwarte ich ohnehin keine Prognosen, sondern Erklärungen dafür, warum es zum Krieg gekommen ist – und wie er zu beenden wäre…
Siehe auch Wie Selenskyj und VdL versuchen, die EU in den Krieg zu reden
P.S. In der Nato wird offenbar erwogen, bewaffnete Drohnen an der russischen Grenze zu stationieren und die Einsatzregeln für Kampfjet-Piloten zu lockern. Wenn es dann zu Abschüssen kommt, kann dies allerdings auch den ohnehin “erwarteten” Krieg auslösen…

jjkoeln
10. Oktober 2025 @ 18:27
Es wäre ja ein schönes Wortspiel: Eine Historiker gibt den Hysterikwr.
Ok, so geht es natürlich nicht.
Aber könnte so jemand nicht mit der gebotenen Professionalität agieren anstelle Panik zu schüren?
Zumal ihm eben auf der professionellen Ebene durchaus hätte klar sein müssen, dass seine Prognose neudeutsch Buölshit ist.
Dr. Rolf Lindner
10. Oktober 2025 @ 07:19
Ihr letztes Lied
Was bildet ein Kriegstreiberschwein
sich überhaupt-eigentlich ein?
Ist der so blöd, dass er kann hoffen,
er wäre nicht davon betroffen,
wenn es in Deutschland richtig knallt,
was nicht so fern, hoffentlich bald,
jene, die Restdeutschland zerstören,
wird aus ihren Amtssesseln kehren?
Die schicken wir zur Ukraine
zum Schmieren ihrer Kriegsmaschine.
Die heut‘ auf Volkes Meinung sch…
dürfen sich in den Dreck dann schmeißen,
hören von Ost ihr letztes Lied auf Erden:
„Vaterland, kein Feind soll dich gefährden“
Michael
9. Oktober 2025 @ 21:01
Ich habe Neitzel seit er in breiterer Öffentlichkeit erscheint von Anbeginn eher für einen Scharlatan als einen empirisch arbeitenden Historiker gehalten! Gefährlich ist er weil viele ihn für kompetent halten könnten!
Pjotr
9. Oktober 2025 @ 18:59
„Von einem Historiker würde ich ohnehin keine Prognosen erwarten – sondern Erklärungen dafür, warum es zum Krieg gekommen ist – und wie er zu beenden wäre…“
Aber, aber ebo. Warum es zu diesem Krieg gekommen ist wurde uns doch ab dem 22.02.2022 medial, an vorderster Front von ARD/ZDF eingebläut (Goebbels hätte ob der üppigen Finanzierungsbedingungen dieser Propaganda sicherlich applaudiert):
„Unprovozierter, völkerrechtswidriger, russischer Angriffskrieg“ – lautet/e die Formel, der nicht widersprochen werden durfte/darf!!!
Wer als Deutscher nach der Geschichte vom „Sender Gleiwitz“ und den schrecklichen Folgen nicht genauestens hinschaut und die Vorgeschichte detailliert betrachtet, sollte sich schämen. Neitzel zuerst.
KK
10. Oktober 2025 @ 06:30
„Unprovozierter, völkerrechtswidriger, russischer Angriffskrieg“
„…, brutaler…“ haben Sie noch vergessen!
Guido B.
9. Oktober 2025 @ 16:08
Nochmals: Für die Zerstörung Europas braucht es keinen Putin. Dafür haben wir die europäischen Eliten, die moralisch und intellektuell dermassen verrottet sind, dass uns sogar Putin vor ihnen warnt.
Kein Witz: Putin hat echtes Mitleid mit den Europäern, weil ihre Eliten total verblödet sind. Mehr muss dazu nicht sagen.
Erneuerung
9. Oktober 2025 @ 13:59
Nach meinem Dafürhalten liegen die Ursachen der Schwächung von EU und Nato nicht in Moskau. Die EU hat sich aktiv selbst geschwächt, schon seitdem sie die Attaken gegenüber ihrer unabhängigen Energieversorgung subvebtionierte, faschistische und rassistische Umtriebe unterstütze und mit der deutschen Staatsräson die ohnehin schwierige Situation in Nahost weiter anheizte. Dazu kam dann noch die mediale Unterstützung dieser falschen Politik, die den rechten Sektor in ganz Europa stärkte, was dann wiederum keinesfalls als linke Politik gelten kann. Es wurde also bewusst Chaos gesäht in der arroganten Annahme, dass man besser und stärker sei, egal, was andere denken. Diese Politik fällt Europa nun kräftig auf die Füße und die EU wackelt. Gleiches gilt für die Nato, die ja schon früher mal als hirntot beschrieben wurde. Im Nachhinein könnte man das auch so deuten, dass das demente Gehirn der Nato eben in seiner Expansionslust bestand, angefeuert von oeteuropäischen Russenhassern und amerikanischen Sponsoren. Ich persönlich betrachte weder die EU noch die Nato in iherer derzeitigen Verfassung als erhaltenswert, und die Zerfallserscheinungen betrachte ich als internes Problem, nicht als hybride Einmischung von außen. Mit Verstand und moralischer Reinheit hätte es die derzeitigen Probleme nicht gegeben.
european
9. Oktober 2025 @ 13:52
Die EU schwaecht sich selbst, indem sie Ursula von der Leyen und Konsorten einfach nicht mehr loswird. Sie sind die personifizierte Zerstoerung von innen. Die brauchen die Russen dafuer nicht mal. Sie schaffen das ganz allein.
KK
9. Oktober 2025 @ 13:40
Spitzbergen… Norwegen also. Wenn Trump Dänemarks Grönland will, liegt Norwegens Spitzbergen natürlich nahe.
Norwegen gehört – wie Grönland – ja auch nicht zur abgewirtschafteten EU, die sich keiner, der noch einigermassen klar denken und rechnen kann, ans Bein binden sollte.