Deutschland importiert mehr (Atom-)Strom – und bekämpft Frankreichs AKW

Jetzt ist es amtlich: Seit der Abschaltung der letzten Atomkraftwerke importiert Deutschland deutlich mehr Strom aus dem Ausland. Gleichzeitig bekämpft Berlin die französischen Lieferanten.

Zwischen April und Juni wurde mit 18,5 Milliarden Kilowattstunden so viel Strom eingeführt wie noch nie in einem Quartal seit Beginn der Zeitreihe 1991, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit.

Nach Abzug der Exporte ergibt sich auch der höchste Importüberschuss für diese Zeitspanne von 7,1 Milliarden Kilowattstunden. Das entsprach etwa der Strommenge der drei deutschen Atommeiler im zweiten Quartal 2022 (7,3 Mrd kWh).

Die meisten Importe kamen im ersten Halbjahr 2023 aus den Niederlanden und Frankreich, das seine Produktion von Atomstrom wieder deutlich hochgefahren hat. Eigentlich sollte Berlin diesen EU-Partnern dankbar sein.

Doch dem ist nicht so, im Gegenteil: Die Bundesregierung liefert sich mit der französischen Regierung einen Kleinkrieg um die europäische Förderung von AKW. Berlin versucht mit allen Mitteln, die Renaissance des Atomstroms zu torpedieren.

Damit sägt man nicht nur an dem Ast, auf dem man selbst sitzt. Das deutsche Vorgehen steht auch im Widerspruch zu den Klimazielen der EU, die einen Ausstieg aus CO2-haltigen Energieträgern vorsehen.

Unter dem grünen Wirtschafts- und Klimaminister Habeck wird aber wieder mehr Kohle, vor allem mehr Gas verstromt. Und daran ist beileibe nicht nur “Putin” schuld…