Deutschland bekommt die Rechnung für den “Energiekrieg”

Deutschland sei gut durch den “Energiekrieg” mit Russland gekommen, hieß es bisher. Doch nun kommt die Rechnung: Das größte EU-Land steckt in der Rezession, die Aussichten sind schlecht – auch für den Rest der EU.

“Die deutsche Konjunkturlokomotive bricht zusammen”, schreibt “Bloomberg”. Deutschland sei in Gefahr eines langen, langsamem Niedergangs (decline) – und könne die gesamte EU mit herunterziehen. Zu einem ähnlichen Schluß kommen deutsche Konjunkturforscher. Besserung sei nicht in Sicht.

Denn wir haben es mit einem toxischen Mix zu tun. Hohe Energiepreise haben die Inflation angeheizt (übrigens schon vor dem Ukraine-Krieg), was die Nachfrage dämpft und die Reallöhne drückt. Zugleich würgen die hohen Zinsen nun die Investitionen und damit die Konjunktur ab. Ein Teufelskreis.

Putin sei schuld, heißt die übliche Antwort. Doch die Energiepreis-Inflation begann, wie gesagt, schon vor dem Krieg. Deutschland sträubte sich jedoch sowohl unter Ex-Kanzlerin Merkel als auch unter Scholz und Habeck in der EU dagegen, etwas gegen die explodierenden Energiepreise zu tun.

Alle Initiativen aus Frankreich, Spanien oder Griechenland wurden abgeblockt, eine europäische Gaspreisbremse verhindert. Gleichzeitig machte sich Habeck für Energie-Sanktionen gegen Russland stark, die die Inflation noch anheizten. Und dann kaufte er auch noch zu Mondpreisen den Gasmarkt leer!

Für all das – und für die allzu hohe Abhängigkeit von russischem Gas – bekommt Deutschland nun die Rechnung. Der “Energiekrieg gegen Putin”, den die EU schon gewonnen wähnte, hat ausgerechnet im größten EU-Land einen enormen Flurschaden hinterlassen.

Als wäre das nicht schon genug, fordert die EU nun auch noch das schnelle Ende der nationalen Energiehilfen. Die größten Erleichterungen hat Deutschland eingeführt – wenn sie nun zurückgefahren werden, wird dies die Konjunktur noch mehr dämpfen…

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