Deutsche Politik gedenkt der Opfer der Hamas – nicht der Opfer in Gaza
Zum Jahrestag des Überfalls auf Israel hat Deutschland der Opfer der Hamas gedacht. Doch die – wesentlich zahlreicheren – Opfer der israelischen Angriffe in Gaza wurden nicht gewürdigt.
Am ersten Jahrestag des Hamas-Angriffs in Israel hat die deutsche Politik der Opfer gedacht. Kanzler Scholz veröffentlichte bei X das Foto eines Plakats mit einer gelben Schleife am Kanzleramt – dem Symbol der Solidarität mit den israelischen Geiseln. Auch im Auswärtige Amt wurde es gezeigt.
Doch die Opfer der israelischen Angriffe in Gaza wurden nicht gewürdigt – oder nur am Rande. Dabei sind sie wesentlich zahlreicher.
Am Tag des Massakers vor einem Jahr hatte die Hamas 251 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Rund 150 Männer, Frauen und Kinder konnten inzwischen befreit werden, einige waren allerdings bereits tot. 97 Geiseln befinden sich nach wie vor in der Gewalt der Terrorgruppe.
Den israelischen Angriffen auf mutmassliche Hamas-Stellungen, aber auch auf Krankenhäuser, Universitäten und Schulen in Gaza fielen demgegenüber mehr als 42.000 Menschen zum Opfer. Auch der Krieg Israels gegen die Hisbollah im Libanon forderte schon nach wenigen Tagen tausende Menschenleben.
Verstörend sind auch Berichte, wonach am Tag des Hamas-Angriffs viele Israelis nicht etwa durch Verschulden der Terroristen, sondern durch unkoordinierte Aktionen der israelischen Armee getötet wurden. Höchste Zeit, dass die Faktenchecker hier einmal aktiv werden…
P.S. Und so gedenkt der EU-Chefdiplomat der Opfer (einer Seite):
Our thoughts are with the families of those 1,200 brutally assassinated by Hamas on 7/10, as well as with the hostages who must be liberated immediately.
— Josep Borrell Fontelles (@JosepBorrellF) October 7, 2024
One year later, suffering and violence have spiraled.
It is time for a regional ceasefire. Now.https://t.co/yKuX4kuzDv
Annette
8. Oktober 2024 @ 14:55
Sobald irgendjemand, selbst aus einer anerkannten Fanktenchecker-Redaktion, sich daran machen würde, die israelische Darstelung des 7. oktober zu hinterfragen, was meinen Sie, was dann mit denen passiert? Entzug von Fördermitteln ist da noch das wenigste. Sie werden als Antisemiten abgestempelt. Ganz zu schweigen davon, dass mittlerweile die Ruhrbarone, die von David Schraven, dem Gründer von Correctiv, gegründet wurden, als antideutsch gelten. –
Ulla
8. Oktober 2024 @ 13:38
Habe mir heute Morgen noch mal den Artikel auf der Seite
https://www.wsws.org/de/articles/2024/07/11/eofo-j11.html
durchgelesen, (der Artikel von Haaretz ist hinter der Bezahlschranke) einfach unglaublich was
uns die Zionisten, die westliche « Qualitaetspresse » und die westlichen Politiker seit dem um die Ohren hauen. Es vergeht keinen Tag wo sie nicht Israel als ausschliessliches Opfer darstellen und auf das Recht der « Selbstverteidigung » pochen.
Mittlerweile sind die palaestinesischen Opfer in Gaza auf ueber 100tausend angewachsen,
https://www.aljazeera.com/news/2024/7/8/gaza-toll-could-exceed-186000-lancet-study-says
die der israelischen Opfer knapp ueber tausend, wobei die meisten Menschen von der israelischen Armee erschossen wurden. Ein Untersuchung hat nicht stattgefunden und wenn, dann ist sie streng geheim und nichts fuer die Oeffentlichkeit. Und das bleibt auch so ! Der Westen hilft Israel, die Toten in Gaza als Terroristen darzustellen, vom Saeugling bis zum Greis alles Terroristen !
Was fuer ein Desaster fuer die « angeblich moralischste Armee » der Welt (Netanhaju) und den angeblich « besten Geheimdienst Mossad » weit und breit, einige operieren innerhalb von Hamas und Hisbollah, allein vom Aussehen kann nicht unterschieden werden ob der Gegenueber ein Araber (Hamas/Hisbollah) ist oder ein Israeli (Mossad etc) beide sehen sich aehnlich, sprechen mitunter die gleiche Sprache…..
Netanhaju wusste ueber den Ausbruch Bescheid, Warnungen gab es genug !
Andreas Mathys
8. Oktober 2024 @ 12:23
Ja, das einseitige Gedenken ist mehr als ungerecht. Und an den Stätten des Gefängnisaufstandes werden jetzt auch noch Pilgerorte eingerichtet. Alle Jahre wird die Welt an die Gräuel erinnert werden müssen. Furtchtbar wie diese auch dargestellt werden (Kindsenthauptungen, Vergewaltigungen, usw.). Alles Lügen, um die Vernichtung Gazas zu rechtfertigen. Siehe dazu den Dokumentarfilm von Max Blumenthal.
https://m.youtube.com/watch?v=bFEurGy05ps&pp=QACIAgA%3D&rco=1
KK
7. Oktober 2024 @ 19:00
„Höchste Zeit, dass die Faktenchecker hier einmal aktiv werden…“
LOL… die Faktenverdreher und -verschweiger des ÖRR und dubios finanzierter „NGOs“ sind doch mitverantwortlich dafür, dass nicht mehr ausgewogen und neutral berichtet und der demokratische Diskurs zunehmend vergiftet wird.
Michael
7. Oktober 2024 @ 18:30
Beschämend für zivilisierte und kultivierte Menschen aber natürlich nicht für eine bestimmte Riege Politiker!
Und, einer der Gründe warum die Kolonie Israel mit allen Verbrechen ungeschoren davonkommt – genannt “impunity” – ist die Tatsache dass nie unabhängige Medien oder Experten zugelassen werden wenn es um die Aufklärung von Verbrechen geht: die IDF ist immer Opfer und Aufklärer und der oder die Täter sind immer “die” Anderen!
Helmut Höft
8. Oktober 2024 @ 08:24
Aufklärung unerwünscht! “… die IDF ist immer Opfer und Aufklärer …” in einer Person, d.h.: Es gibt nur eine Wahrheit™, eine israelische Wahrheit. Das ist das eine Problem (das macht der Rest der Welt nicht anders – UA, RUS, USA, NATO …), das andere Problem hatten wir bereits beleuchtet: Jede Kritik an Israel und der Politik seiner Politniks ist keine Kritik sondern *tusch* Antisemitismus! m(