Deutsche Politik gedenkt der Opfer der Hamas – nicht der Opfer in Gaza

Zum Jahrestag des Überfalls auf Israel hat Deutschland der Opfer der Hamas gedacht. Doch die – wesentlich zahlreicheren – Opfer der israelischen Angriffe in Gaza wurden nicht gewürdigt.

Am ersten Jahrestag des Hamas-Angriffs in Israel hat die deutsche Politik der Opfer gedacht. Kanzler Scholz veröffentlichte bei X das Foto eines Plakats mit einer gelben Schleife am Kanzleramt – dem Symbol der Solidarität mit den israelischen Geiseln. Auch im Auswärtige Amt wurde es gezeigt. 

Doch die Opfer der israelischen Angriffe in Gaza wurden nicht gewürdigt – oder nur am Rande. Dabei sind sie wesentlich zahlreicher.

Am Tag des Massakers vor einem Jahr hatte die Hamas 251 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Rund 150 Männer, Frauen und Kinder konnten inzwischen befreit werden, einige waren allerdings bereits tot. 97 Geiseln befinden sich nach wie vor in der Gewalt der Terrorgruppe. 

Den israelischen Angriffen auf mutmassliche Hamas-Stellungen, aber auch auf Krankenhäuser, Universitäten und Schulen in Gaza fielen demgegenüber mehr als 42.000 Menschen zum Opfer. Auch der Krieg Israels gegen die Hisbollah im Libanon forderte schon nach wenigen Tagen tausende Menschenleben.

Verstörend sind auch Berichte, wonach am Tag des Hamas-Angriffs viele Israelis nicht etwa durch Verschulden der Terroristen, sondern durch unkoordinierte Aktionen der israelischen Armee getötet wurden. Höchste Zeit, dass die Faktenchecker hier einmal aktiv werden…

P.S. Und so gedenkt der EU-Chefdiplomat der Opfer (einer Seite):