Deutsche Digitalcharta „für die EU“
„Wir fordern digitale Grundrechte“. Unter diesem Motto haben Journalisten, Politiker und Philosophen den Entwurf für eine „Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union“ vorgelegt. Sie haben allerdings eins vergessen.
Profiling, Künstliche Intelligenz, Datenschutz, Informationelle Selbstbestimmung – auf den ersten Blick steht alles drin in dieser Digitalcharta, die laut Impressum im ZEIT-Verlag entstanden ist.
Von M. Meckel bis J. Habermas ist auch alles dabei, was in Deutschland Rang und Namen hat. Sogar J.P. Albrecht, der grüne „Held“ der Datenschützer im Europaparlament, hat mitgemacht.
Er will die Charta denn auch zusammen mit Noch-Parlamentspräsident Schulz in Brüssel präsentieren. Es wird sicher ein tolles Medien-Spektakel. Allerdings hat die Sache einen großen Haken.
Es ist kaum ein ausländischer Politiker oder Experte beteiligt! Das Ganze ist eine typisch deutsche Kopfgeburt, bei der auch verdammt wenige IT- oder KI-Experten mitgearbeitet haben.
Das macht das Anliegen nicht schlechter, doch europäisch ist diese Charta beim besten Willen nicht. Und auf der Höhe der Technologie vermutlich auch nicht…
P.S Unser Digital-Kommissar Oettinger fehlt übrigens auch, dabei wäre er vermutlich kompetenter als manch ein Journalist…
Reinard
2. Dezember 2016 @ 10:08
Nun mal immer langsam. Es ist ein erster Entwurf, der überdeutlich die Aufforderung enthält, mit zu diskutieren und zu machen! Und veröffentlicht im Bewusstsein, es sei ein erster Schritt. Irgend jemand musste ja mal anfangen.
BTW : das schwäbische Schlitzohr hat da in keiner seiner Funktionen was zu suchen. Als Bürger schon.
ebo
2. Dezember 2016 @ 10:36
@Reinard Schön, es ist ein erster Entwurf. Aber warum wird er dann als Charta „für die EU“ präsentiert, und nicht „für Deutschland“? Sehr schön fand ich diesen Beitrag: Digitale Chartastimmung
S.B.
1. Dezember 2016 @ 16:15
Die Intellektuellen-Idioten waren wieder mal werkeln – wie immer völlig losgelöst von der Realität, sowie von allen anderen Beteilgten.
BTW: Für die Schöpfung des Begriffs „Intellektuellen-Idioten“, sollte Nicholas Thaleb einen Nobelpreis erhalten. Für mich ist es zudem das Wort des Jahres 2016.
ebo
1. Dezember 2016 @ 16:17
S.B. Dieses Wort finde ich idiotisch.
S.B.
1. Dezember 2016 @ 16:49
@ebo: Begründung?… Bitte mit Blick auf den entsprechenden Artikel von Thaleb.
Peter Nemschak
1. Dezember 2016 @ 10:29
Wer hindert andere europäische Staaten mitzumachen oder etwas eigenes zu entwickeln? Sie werden Gelegenheit bekommen sich kritisch einzubringen, wenn die Sache das Licht der europäischen Öffentlichkeit erreicht hat.