Deutsche Bank: Was weiß die EU-Kommission?
Die Krise bei der Deutschen Bank ruft nun sogar den IWF auf den Plan. Ein IWF-Experte äußerte öffentlich Zweifel am Geschäftsmodell. Doch was tut die EU-Kommission – und was weiß sie?
Bisher hält sich die Brüsseler Behörde bedeckt – genau wie die EZB und die neue Bankenaufsicht, die eigentlich vor Systemrisiken im europäischen Banksektor warnen sollte.
Das kann und darf nicht so weitergehen, meint F. De Masi, Finanzexperte der Linken im Europaparlament. Er hat nun eine Erklärung der EU-Kommission zu den Gefahren für die Finanzstabilität durch die “Deutsche” beantragt.
Außerdem fordert De Masi, endlich ein Trennbankensystem einzuführen, um das riskante Investmentbanking vom normalen Kundengeschäft zu trennen. Das blockiert jedoch die GroKo im EU-Parlament.
Last but not least steht noch die Frage im Raum, wie hoch die Strafen der USA gegen die Deutsche Bank ausfallen. Auch da tut Brüssel so, als habe es damit nichts zu tun. Man lässt die Amerikaner gewähren…
Barbara Hamburg
31. Oktober 2016 @ 12:47
Leider ist der Abgeordnete Herr de Masi im Europäischen Parlament wohl ein Einzelkämpfer, der aber weder von seiner Partei [die LINKE] noch von den deutschen Medien unterstützt werden.Hier meine persönliche Meinung zu Ihrem Thema: Trotz anderslautender Beteuerungen der Bundesregierung und der Europäischen Union befinden sich die sogenannten systemrelevanten Banken erneut am Rande eines Finanzzusammenbruchs. Das bereits 2008 sichtbare Ungleichgewicht zwischen real produzierten Werten und spekulativ erzeugten Blasen konnte durch alle seither erdachten Tricks nicht nur nicht beseitigt werden, sondern hat sich seither nur verschlimmert. Will man einen erneuten Crash, der auch andere Teile der Weltwirtschaft ins Chaos stürzen würde/könnte, verhindern, bleibt nur eine ganz grundsätzliche Lösung: TRENNUNG von GESCHÄFTSBANKEN und SPEKULATIONBANKEN/INVESTMENTBANKEN!! Also Geschäftsbanken (Girokonto & Spareinlagen, usw.) von dem Investmentbereich abtrennen, um so die traditionellen und produktiven Bankenfunktionen u.a. vor Spekulation zu schützen. Warum die EU-Euro-Politiker diesen Mut nicht zum Schutz der EU-Euro-Zone aufbringen, wissen wohl nur sie.
Peter Nemschak
6. Oktober 2016 @ 15:54
Es ist Sache der Deutschen Bank ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu entwickeln. Dass das derzeitige nicht nachhaltig ist, ist nicht neu. Was kann die EU-Kommission dazu beitragen? Brauchen wir in der EU wirklich ein Trennbankensystem? Ich bezweifle es, weil die Kapitalmarktfinanzierung im Vergleich zu den USA eine geringere Rolle spielt.