Der Euro steigt und steigt

An den Devisenmärkten steigt der Euro in ungeahnte Höhen. Gestern kletterte er im Vergleich zum US-Dollar erstmals seit 14 Monaten wieder über die Marke von 1,35. Heute morgen stand er immer noch da.

Nicht nur im Vergleich zum Dollar, auch zum Yen hat die Gemeinschaftswährung massiv aufgewertet. Die EZB verstärkt den Trend noch, indem sie Liquidität aus dem Markt nimmt – während alle anderen die Notenpresse anwerfen.

Das sei zwar noch kein “Währungskrieg”, doch er rechne mit “erheblichen Turbulenzen”, sagte G. Horn vom gewerkschaftsnahen IMK-Institut bei einem Vortrag in Brüssel. Ein weiterer Anstieg wäre ein “großes Risiko” auch für Deutschland.

Doch ausgerechnet Berlin würgt jede öffentliche Debatte über den Eurokurs ab. Dabei könnte ein ungebremster Anstieg nicht nur die deutsche Exportwirtschaft treffen, sondern auch die erhoffte Erholung in Südeuropa weiter erschweren.

Von der Realwirtschaft ist der Höhenflug jedenfalls nicht gedeckt. In Spanien hat sich die Rezession verschärft, in Deutschland klettert die Arbeitslosenzahl wieder über drei Millionen.

Der wer interessiert sich in Euroland noch für die Realwirtschaft? Hauptsache, an den Märkten geht es wieder aufwärts, scheint die Devise zu sein. Mehr zum Thema hier und hier.