Der (deutsche) Euro ist das Problem

Für Deutschlands Exporteure war 2016 ein neues Rekordjahr. Auch der Eurozone geht es wieder deutlich besser als in den Krisenjahren nach 2009, vor allem Spanien holt kräftig auf.

Doch vergleicht man die Euroländer mit den Nicht-Euroländern in der EU, so kommt man zu einem anderen Ergebnis: Sowohl beim Wachstum als auch bei der Neuverschuldung stehen Briten, Polen & Co. besser da. 

Der Euro ist das Problem, nicht die Union (also die EU), schlußfolgert J. Weeks vom Blog „Social Europe“. Die Währungsunion verhindere eine nachhaltige Erholung.

Besonders bemerkenswert seine Analyse der „Wettbewerbsfähigkeit“, die Deutschland immer wieder wie ein Mantra vor sich herträgt und sogar von den Krisenländern fordert.

Wenn man die W. am Leistungsbilanz-Überschuss misst, so haben es Nicht-Euroländer leichter, voran zu kommen – weil sie ihre Währung abwerten und so ihre Exporte steigern können. 

Genau das erleben wir derzeit in Großbritannien, wo sich die Wirtschaft trotz Brexit recht ordentlich entwickelt. Für Länder wie Griechenland hingegen ist der Euro eine Falle.

Denn sie können nur durch „innere Abwertung“, sprich Lohnkürzung und Sozialabbau, an W. gewinnen. Die Eurogruppe bereitet schon das nächste Kürzungs-Memorandum vor.

Gleichzeitig werden die Krisenländer von Deutschland in Grund und Boden konkurriert – neuerdings hat selbst China schon Mühe, mit den deutschen Exporten mitzuhalten…