„Das Corona-Risiko im Freien ist gering“

Wie groß ist die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus im Freien? Ziemlich gering, sagen Experten aus drei Ländern. Umso wichtiger wäre es, sich mit den Argumenten derjenigen auseinander zu setzen, die auf die Straße gehen.

Schüler-Fete in Brüssel, Querdenker-Demo in Stuttgart: Die Teilnehmer haben sich einem erhöhten Corona-Risiko ausgesetzt, heißt es in den Medien.

Unverantwortlich sei das, empören sich viele. „Ich bin ein Jahr im Lockdwon, und diese Idioten setzen wieder alles auf Spiel„, heißt es auf Twitter.

Doch so einfach ist es nicht. Das Risiko einer Ansteckung im Freien liege unter 0,001%, sagen deutsche Experten, die wir bereits zitiert haben. In Irland kam man auf 0,1 Prozent, wobei auch Baustellen mitgezählt wurden.

In Belgien kommt man zu ähnlichen Schlüssen. « Toutes les recherches montrent que le risque à l’extérieur est moindre qu’à l’intérieur », sagt der belgische Corona-Sprecher Yves Van Laethem.

„Das Risiko im Freien ist geringer als drinnen“ – und zwar signifikant. Weniger als 10 Prozent der Infektionen finden im Freien statt, berichtet „Le Soir“. Die Wahrscheinlichkeit sei 18,7mal geringer als in Innenräumen.

Allerdings könne es auch draußen noch Tröpfchen-Infektionen geben, sagt ein belgischer Experte. Dies gelte vor allem dann, wenn man sich sehr nahe kommt – und keine Maske trägt.

Mein Fazit: Ein „Null-Risiko“ gibt es nicht – aber auch keine Notwendigkeit, friedliche Versammlungen mit Polizeigewalt aufzulösen.

Statt auf dem angeblich unverantwortlichen Verhalten der Demonstranten in Brüssel oder Stuttgart herumzureiten, sollten wir uns lieber mit ihren Argumenten auseinandersetzen.

Da geht es oft um Freiheit und Grundrechte – hohe Güter, die auch in einer Pandemie geschützt werden müssen! Doch wie es scheint, möchte die Mehrheit nicht darüber reden!?

Siehe auch „Belgien ignoriert seine Jugend – und das Recht“