Coronavirus und Börsencrash: Brüssel könnte helfen – in einem Monat
Die Angst vor dem Coronavirus hat an den Börsen zum schlimmsten Crash seit der Finanzkrise 2008 geführt. Doch die EU–Kommission tut immer noch so, als sei die Wirtschaft nicht in akuter Gefahr.
Der Börsencrash spielte in den offiziellen Erklärungen aus Brüssel am Freitag keine Rolle. Kein Wort zu den reihenweise abgesagten Business Meetings und Messen, kein Wort zur chaotischen Lage an den Flughäfen – und keine neue Lagebewertung in Sachen Coronavirus.
Eine Sprecherin kündigte lediglich an, dass man ein Sondertreffen der EU-Wirtschaftsminister plane – in einem Monat. Zunächst wollte Binnenmarkt-Kommissar Breton die Folgen für die Wirtschaft analysieren. Dabei setze er auf Berichte aus den EU-Ländern.
Das klingt absurd. Denn dass Italien wegen der Coronavirus-Angst in eine massive Wirtschafts- und Finanzkrise rutscht, ist mit Händen zu greifen. Und dass die Panik an den Börsen auf die Realwirtschaft zurückschlägt, ist auch offensichtlich.
Wieder einmal rächt sich, dass die EU-Wirtschaftspolitik auf überkommenen Regeln und Prozeduren beruht. Statt sofort ein Krisentreffen der EU-Länder einzuberufen, propagiert die Kommission von der Leyen die “wettbewerbsfähige Nachhaltigkeit”…
Florian
1. März 2020 @ 13:38
Hahaha, Geld, ist derzeit selbstverständlich nicht im Überfluss da, oder hat die Bundesrepublik keine Staatsschulden mehr? Oder sprechen Sie etwa vom Eigentum der Bürger, das der Staat bloß abschöpfen muss – was er ohnehin mittels einer rekordverdächtigen Steuer- und Abgabenquote schon zu Genüge tut ? Die Steuereinnahmen sprudeln zwar noch, aber das heißt nicht, dass wir das Geld der Bürger und Unternehmen beliebig verteilen können, sondern nur dort, wo es sinnvoll und nachhaltig gut angelegt ist.
Florian
1. März 2020 @ 12:55
Auch wenn Sozialisten immer dem Trugschluss unterliegen, Geld sei einfach so da, muss es doch zunächst in einer funktionierenden Wirtschaft verdient werden. Erst dann kann man es – wer es unbedingt für sein Selbstwertgefühl benötigt, auch mit dem Hochgefühl der moralischen Überlegenheit – an “Bedürftige” verteilen. Ergo, wer die Wirtschaft demoliert oder stranguliert (zum Beispiel durch Deindustrialisierung oder immer strengere bürokratische Auflagen) hat am Ende kein Geld mehr für hochtrabende Projekte (“große Transformation”) oder Wohltaten für die Menschheit. Fastfoodlieferdienste und Boutiquen für fair gehandelte Waren können die Industrie nicht ersetzen. Im Übrigen sind die Heuschreckenplagen wiederkehrende Naturereignise, auf die der Mensch keinen Einfluss hat. Hier muss die UNO definitiv sofort helfen, jedoch gestaltet sich die Organisation von Hilfe immer schwieriger, wenn gleichzeitig die Bevölkerungszahlen in den ohnehin schon ärmsten Ländern weiterhin durch die Decke gehen. “Sankt Martin” konnte auch nur einem Bettler helfen, indem er seinen Mantel teilte. Bei tausend Bettlern hätte er vor einem unlösbaren Problem gestanden.
ebo
1. März 2020 @ 13:03
Geld ist im Überfluss da, es gibt sogar noch Zinsen für jene, die sich welches leihen…
Holly01
1. März 2020 @ 14:32
Geld hat die Einheit „Euro“ und wird von der Deutschen Bundesbank in Form von Noten und Münzen ausgegeben.
Diese sinngemäße Wiedergabe beinhaltet alles was es über Geld zu wissen gibt.
Was Ihr wahrscheinlich meint ist das Bankwesen. Wer sich da informieren will, kann den Monatsbericht April 2017 der Deutschen Bundesbank lesen.
Da wird Geldschöpfung wie auch Eigenhandel der Banken genau erklärt und die Quelle ist für Verschwörungstheorien absolut immun, Sie können also beim Lesen den Aluhut in der Schublade lassen.
( Nur so viel vorab: Geld wird nicht verdient, es wird durch Bilanzverlängerung auf der Basis von Beleihungen aus dem „Nichts“ erzeugt, man benutzt den Euphemismus „geschöpft“. Mit verdienen hat das überhaupt nichts zu tun, nur mit Sicherheiten)
vlg
Armin Christ
1. März 2020 @ 05:57
Ja: die Wirtschaft und die Finanzmärkte, um deren Zusammenbruch man sich sorgt, sind VIEL wichtiger als Gesundheit und Leben von Menschen ! In was für einem Regime leben wir eigentlich ? In Ostafrika und Südasien sind Millionen Menschen, dank der Heuschrecken, vom Hunger bedroht, aber ihr habt keine anderen Sorgen wie eure Börsen und Banken. Für sowas habt ihr Geld, für Menschlichkeit habt ihr nix !
Florian
29. Februar 2020 @ 10:56
In Krisenzeiten ist Führung gefragt. Sowohl vdL als auch Merkel können – wenn überhaupt – nur verwalten. Während der Finanzkrise konnte sich Merkel noch auf einen starken Finanzminister Steinbrück stützen und so gegenüber der Öffentlichkeit den irrigen Eindruck erwecken, sie habe das Heft des Handelns in der Hand gehabt. Mittlerweile fliegen ihr allerdings sämtliche, mit ihren „Scheinlösungen“ überdeckten, tatsächlich aber ungelösten Probleme um die Ohren (Siehe Energiesicherheit, illegale Einwanderung, etc.). Die Bilanz am Ende wird verheerend sein.
Peter Nemschak
28. Februar 2020 @ 13:08
Derzeit ist unklar, inwieweit der durch die Ausbreitung des Coronavirus ausgelöste Börsencrash die realwirtschaftliche Entwicklung “nachhaltig” beeinträchtigt.
ebo
28. Februar 2020 @ 13:50
Aus einer aktuellen dpa-Meldung:
FDP-Fraktionsvize Michael Theurer hat der Bundesregierung Versäumnisse beim Umgang mit dem neuartigen Coronavirus vorgeworfen und einen eigenen 9-Punkte-Plan vorgelegt. Theurer sagte der Deutschen Presse-Agentur am Freitag, die Bundesregierung habe die Lage bisher mindestens unterschätzt oder sogar falsch eingeschätzt. Theurer sagte, er habe bereits vor längerer Zeit einen “Krisengipfel” gefordert, vor allem zu möglichen wirtschaftlichen Folgen.
Holly01
29. Februar 2020 @ 10:42
In einem Monat werden alle Eigentumstransfers abgeschlossen, die neuen Wertschöpfungsketten etabliert und die neuen Verhältnisse abgesichert sein.
Ich bin sicher, das das ein angebrachter Zeitpunkt zum diskutieren ist.
Man muss sich ja an die neuen Verhältnisse anpassen.
vlg