Coronavirus: Notstand in London, Krisensitzung in Brüssel
Wochenlang hat die EU den Coronavirus ausgesessen – in Europa bestehe keine Gefahr, man habe alles im Griff. Doch nun planen die Gesundheitsminister eine Krisensitzung in Brüssel. Großbritannien hat sogar den Notstand ausgerufen.
“Wo bleibt die europäische Antwort?” Das fragten wir schon vor zehn Tagen in diesem Blog – als Bundesgesundheitsminister Spahn das Risiko noch herunterspielte.
Doch nun dreht der Wind. Plötzlich wird nicht nur über schärfere Einreisekontrollen nach US-Vorbild gesprochen, nun soll es auch ein Krisentreffen in Brüssel geben.
Wie der Ministerrat mitteilte, wollen die Minister am Donnerstag nach einer Bewertung der Lage auch Schlussfolgerungen verabschieden – also echte Beschlüsse fassen!
Derweil ist Großbritannien schon einen Schritt weiter. In london wurde am Montag eine “Emergency” – zu deutsch etwa: ein Notstand – ausgerufen.
Das Coronavirus stelle eine ‘serious and imminent threat to public health’ dar, meldet “Politico”.
Das ist schon etwas peinlich. Zwar hat zuvor schon Italien Alarm geschlagen – doch die EU hat das ignoriert.
Erst jetzt, da ein Nicht-mehr-EU-Land den Notstand ausruft, wachen die EU-Politiker auf…
Siehe auch “Update: Einreisekontrollen wegen Coronavirus?”
ben
11. Februar 2020 @ 08:11
Die Frage für den Bürger ist doch, wie er die Lage einschätzen soll. Von Panikmache in den Medien, wo jeder Verdachtsfall dokumentiert wird, Todeszahlen aus China und Interviews mit Virologen, die bei dem Thema ganz entspannt sind und die Gefahr geringer einschätzen als bei einer normalen Europa-Grippewelle, ist alles dabei.
Wie immer kocht jeder irgendwo sein eigenes Süppchen und man bleibt wie so oft etwas ratlos zurück bei dem Versuch, der Wahrheit ein Stück näher zu kommen.