Coronakrise: Von der Leyen siegt schon wieder (nicht)

Neuer Erfolg für die erfolgsverwöhnte Kommissionschefin: 70 Prozent der Erwachsenen sind durch mindestens eine Impfung geschützt, erklärt Ursula von der Leyen. “Die EU hat Wort gehalten und geliefert.”

Dies geht aus der offiziellen “Erklärung von Präsidentin von der Leyen zu einem neuen Meilenstein in der EU-Impfstoffstrategie” hervor. Lesen Sie selbst nach! Diese Meldung wird Sie vom Nutzen der EU überzeugen!

Ironie OFF.

Ein ähnliches Statement hatte VdL schon am 11. Juli abgegeben. “An diesem Wochenende haben wir genügend Impfstoff in die Mitgliedstaaten geliefert, um in diesem Monat mindestens 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung vollständig zu impfen”, hieß es.

Doch das war schon damals falsch. Und es wird jetzt durch Wiederholung auch nicht richtiger. “Vollständig” geimpft ist derzeit nämlich nur eine knappe Mehrheit der Erwachsenen, also etwas über 50 Prozent (hier die entsprechende Meldung aus Deutschland).

Wenn sich von der Leyen nun brüstet, dass 70 Prozent “durch mindestens eine Impfung geschützt” sei, dann führt sie die Menschen in die Irre. Denn diese Zahl umfasst nicht nur die vollständig Geimpften, sondern auch die nur einmal Gespritzten.

Warum tut sie das? Nun, die Frau steht unter massivem Erfolgsdruck. Wegen des “Impfdebakels” im Winter hätte sie um ein Haar ihren Job verloren. Vor allem in Deutschland ist das Vertrauen in die EU-Kommission eingebrochen.

Zudem ist jetzt schon klar, dass die Impfung nicht die versprochene Wirkung entfaltet. Vor wenigen Wochen hieß es noch, die Coronakrise sei überwunden, wenn 70 Prozent der Menschen vollständig geimpft wären.

Nun ist plötzlich von 80 bis 95 Prozent die Rede – und Politik und Medien verbreiten neue Angst wegen der Delta-Variante. Sogar Geimpfte sollen in einigen Regionen wieder Masken tragen!

All dies stellt von der Leyens “Erfolg” in Frage. Das große europäische Impf-Versprechen ist gebrochen worden – es war vermutlich von Anfang an übertrieben.

Die Kommissionschefin wäre gut beraten, dies einzuräumen – und sich für die nächste Debatte zu wappnen. Wenn ein Impfzwang durch die Hintertür eingeführt wird, fällt dies auch auf sie zurück.

Vor allem dann, wenn sie nichts gegen Zwangsmaßnahmen und Freiheits-Beschränkungen in EU-Ländern wie Frankreich, Italien und demnächst wohl auch Deutschland unternimmt…

Siehe auch Coronakrise: Von der Leyens schöne Zahlen – und die Realität und Corona und LGBT: Die Freiheit, die sie meinen