Die WHO widerspricht der EU in zwei zentralen Fragen

Trotz des Impfdebakels glaubt sich die EU immer noch im Recht, wenn es um den Umgang mit der Corona-Pandemie geht. Doch nun widerspricht die Weltgesundheits-Organisation WHO in zwei zentralen Punkten.

Erster Punkt: Impfpässe. Die WHO hat erhebliche Einwände gegen den Plan der EU-Kommission für einen “digitalen grünen Impfpass”. So sei unsicher, wie lang eine Immunität aufgrund einer Impfung gegen das Coronavirus anhalte, sagte der Regionaldirektor der WHO Europa, Hans Kluge, der “Welt”. Dementsprechend lehnt die WHO die angestrebten Impfpässe ab: “Es ist keine Empfehlung der WHO.”

Zweiter Punkt: die Patentrechte. Die EU-Kommission will sie nicht freigeben, obwohl dies mehr als 100 Europaabgeordnete fordern. Nun schlägt sich WHO-Chef Ghebreyesus auf die Seite der Abgeordneten. Man befinde sich “im Krieg” mit dem Virus und müsse daher die normalen Regeln zum geistigen Eigentum und zum Handel beiseite legen, schreibt er im “Guardian”. Die WHO will die Patente deshalb freigeben.

Doch Kommissionschefin von der Leyen sträubt sich. Sie will auch nicht einsehen, dass ihr kürzlich verhängtes Exportverbot für AstraZeneca-Impfstoffe problematisch ist. Überhaupt scheint die CDU-Frau resistent gegen Kritik zu sein..

Siehe auch “Warum die Debatte über den Impfpass irreführend und gefährlich ist”