COP26: Gerettet wurde nur das Klima-Ziel

Der Klimagipfel COP26 in Glasgow hat sich doch noch auf eine Abschlusserklärung geeinigt. Doch damit ist die Klimakrise nicht gelöst. Gerettet wurde nur das 1,5-Grad-Ziel – auf dem Papier.

Die rund 200 beteiligten Länder verpflichten sich gemeinsam dem Ziel, die Erderwärmung bei 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu stoppen.

Dazu sollen sie bis Ende 2022 ihre bislang unzureichenden Klimaschutzpläne nachschärfen. Dies bleibt aber freiwillig, es gibt keine Pflicht.

Vage fallen auch die Formulierungen zum Kohlausstieg aus. Die Rede ist nun von “Phased down, not phased out” – also abbauen, nicht aussteigen.

Auf der Bremse stand unter anderem EUropas neuer Lieblingspartner Indien. Auch China und Iran sträubten sich gegen einen definitiven Kohleausstieg.

Die EU hat, soweit erkennbar, keine neuen Zusagen gemacht. Sie warb in Glasgow mit ihrem Aktionsprogramm “Fit for 55” – dabei ist das noch nicht einmal ausverhandelt, geschweige denn umgesetzt.

EU-Klimakommissar Timmermans machte eine schwache Figur. Für Schlagzeilen sorgte er eigentlich nur kurz vor Toresschluß mit einem weinerlichen Appell.

“Um Himmels willen: Zerstört diesen Moment nicht”, rief der Niederländer aus. Als es dann vorbei war, übernahm wieder Kommissionschefin von der Leyen.

Sie verschickte ein Statement, das nur mit ihrem Namen versehen war – und wie üblich ihre unermüdliche Arbeit preist. Uschi rettet die Welt, obwohl:

COP26 is a step in the right direction. 1.5 degrees Celsius remains within reach; but the work is far from done. The least we can do now is implement the promises of Glasgow as rapidly as possible and then aim higher.

So ganz zufrieden scheint von der Leyen dann doch wieder nicht zu sein. Vielleicht hätte sie selbst nach Glasgow fahren sollen…?

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