„Choreographie der Verschleierung“

Monsanto wollte nicht zur Anhörung über die „Monsanto-Papers“ im Europaparlament kommen. Umso zahlreicher waren die  Kritiker des Konzerns und seines Produkts Glyphosat. Ihr Urteil fiel hart aus.

Von einer „Choreographie der Verschleierung“ sprach die US-Buchautorin C. Gillam („Whitewash. The story of a Weed Killer“). Monsanto sei „Ghostwriter“ der umstrittenen Glyphosat-Gutachten für die EU gewesen.

Überaus kritisch äußerten sich auch mehrere Wissenschaftler. Professor Ch. J. Portier von der Universität Manchester äußerte „schwere Bedenken“ hinsichtlich der positiven Glyphosat-Bewertung bei den EU-Agenturen.

Sie hätten Daten der Industrie ungeprüft übernommen und sich nicht mit allen einschlägigen Forschungsergebnissen befasst. „Es gibt keine Bewertung, die alle Tumore diskutiert hätte“, sagte Portier.

Die Toxikologin K. Guyton von der Krebsforschungsagentur IARC erklärte, es gebe nur begrenzte Beweise für eine Kanzerogenität von Glyphosat bei Menschen, aber ausreichende Beweise bei Tieren:

„Wir haben es in 2a klassifiziert – wahrscheinlich kanzerogen bei Menschen.“

Der Vertreter der zuständigen EU-Behörde EFSA zeigte sich dennoch unbeeindruckt. Es gebe keine ausreichenden Beweise für Kanzerogenität. „Wir haben ein Höchstmaß an Transparenz praktiziert.“

Das läßt aufhorchen. Wenn die Industrie die EU-Studien schreiben darf und das jetzt Transparenz heißt, müssen wir uns keine Sorgen mehr machen, oder?

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