Chinas Sputnik-Moment und EUropas letzte Hoffnung
Überraschende Wende im Rennen um die so genannte Künstliche Intelligenz (KI): China hebt ab, die KI-Blase platzt, und die EU ist endgültig abgemeldet – oder?
Kurz nach der Ankündigung der neuen US-Regierung, Milliarden in ein KI-Projekt namens “Stargate” pumpen zu wollen, um sich die Weltherrschaft über diese neue Technologie zu sichern, verblüfft China die Fachwelt mit einem eigenen, offenbar überlegenen System.
Das chinesische Startup DeepSeek überflügelt sogar die US-Konkurrenz – und das zu einem Bruchteil der Kosten. Dies sei “Chinas Sputnik-Moment”, schreibt “telepolis” in Anspielung auf das Weltraumprojekt, mit dem die Sowjetunion die USA überrundete.
Die Börse reagierte entsprechend – und bescherte den Tech-Brothers aus dem Silicon Valley einen Verlust von rund einer Billion Dollar. Die KI-Blase ist geplatzt, die Chefs von Google und Chat GPT (OpenAI) schauen in die Röhre.
Nur auf die EU kann die USA noch hinabblicken – die lässt sich auch bei KI ganz leicht übertölpeln. Aber zum Glück haben wir den AI Act – das weltweit erste KI-Gesetz. Daran werden sich die Chinesen doch bestimmt halten!?
Dieser Artikel ist zuerst in unserem Newsletter erschienen. Mehr Newsletter hier.
Helmut Höft
29. Januar 2025 @ 14:42
Nachtrag von der Gattin:
Grundsätzlich ist es problematisch: KI Wie arm ist die Menschheit dran, wenn sie nicht mehr selber nachdenken will (“nö, ist mir zu anstrengend”) sondern eine “Maschine” denken lässt.
Alles, was nicht eingeübt (bekannt) ist – auch selber Denken –, macht Angst und erzeugt selbst verschuldete Unmündigkeit. “Wage es dich deines Verstandes zu bedienen” (“Sapere aude” Immanuel Kant) m(
Helmut Höft
29. Januar 2025 @ 12:06
„… verblüfft China die Fachwelt mit einem eigenen, offenbar überlegenen System. „ Abwarten bis alle Anklagen – „Daten-Diebstahl usw.“ – durch sind und Deepseek seine Fähigkeiten „… offenbar überlegenes System“ bewiesen hat. Ernst nehmen ja, aber doch nicht gleich über jedes Stöckchen springen, egal ob es Grönland, Panamakanal oder K“I“ (aka Mustererkennung (ME)) heißt.
Arthur Dent
28. Januar 2025 @ 22:01
acht, neun, aus – ko in Runde 1
Michael
28. Januar 2025 @ 20:18
Tja, es läuft schlecht bis miserabel für den sog. Hegemon USA und seine Vasallen! Dabei – ich bin mir sicher – hat China, und haben Russland und z. B. Indien und die BRICS insgesamt noch mehr Überraschungen in petto! Man muss nur abwarten, sonst wäre es keine Überraschung! Aber soviel sei gesagt: Gewalt und Sanktionen lösen Gegengewalt und Entwicklung aus! Und wer zahlt die Zeche? Die Vasallen zuallererst! Ist Deutschland ein Vasall oder Knecht!?
Monika
29. Januar 2025 @ 17:33
Vasall ist ein Freier (nicht Leibeigener), der in einem “persönlichen Treueverhältnis”, der sog.Vasallentreue, zu einem mächtigen Herrn als Schutzherrn steht. Kraft des freiwillig eingegangenen personenrechtlichen Verhältnisses ergeben sich gegenseitige Gehorsams- und Schutzpflichten für die Beteiligten. Der Status Vasall entsteht durch den “Akt der Kommendation”, von diesem Zeitpunkt an
ist der Vasall seinem Herrn zu Diensten jeglicher Art verpflichtet, insbesondere gehören Kriegs- und Ratsdienste wie die Teilnahme an Ratsversammlungen der Vasallen unter dem Vorsitz des Feudalherren dazu. (vgl. NATO-Treffen in Ramstein)
Der Herr muss dem Vasallen im Gegenzug den Lebensunterhalt wie Nahrung, Kleidung und Bewaffnung gewähren. (NATO-Mitglieder müssten also das nötige Kriegsgerät von den USA zur Verfügung gestellt bekommen) Außerdem vertrat der Lehnsherr den Vasallen vor Gericht, der Vasall wiederum war Beisitzer im Gericht des Lehnsherrn. Aber auch die Zahlung von Lösegeld, wenn der Lehnsherr in Gefangenschaft geraten war, musste -zumindest früher- der Lehnsherr leisten… (Demnach wären die USA für den Wiederaufbau von ihren verheerten Kriegsschauplätzen verantwortlich)
Mit dem Eintritt in die NATO unter amerikanischer Befehlshoheit (Akt der Kommendation) beginnt das moderne Vasallentum der einzelnen NATO-Mitglieder. Nur dass sich der aktuelle Lehnsherr Amerika nicht mehr an seine Pflichten erinnert! Da müsste Trump “an seine Pflichten” erinnert werden, die alleinige US-Befehlsgewalt kann es schließlich nicht umsonst geben! Soviel zu den Forderungen des 5%-Ziels eines Präsidenten Tump! Mit 2% wäre er mehr als gut bedient, hätte Europa Vasallenstatus. Aber doch mindestens Landsknechtstatus aber selbst die hatten Anspruch auf Besoldung durch den Herrn.
Nach diesen Ausführungen sind wir keine Vasallen, keine Landsknechte, sondern schlicht Leibeigene der USA.
Muss man wollen….
KK
29. Januar 2025 @ 18:26
“Nach diesen Ausführungen sind wir keine Vasallen, keine Landsknechte, sondern schlicht Leibeigene der USA….”
In den USA nennt man diese schlicht “Sklaven”.
Skyjumper
29. Januar 2025 @ 20:38
@Monika
Merci. Für diesen schönen Ausflug in mittelalterliche Bräuche. Allein – so war es denn leider dich nicht. Der „Lehnsherr“ wollte dem Brüsseler Pakt zunächst so gar nicht beitreten, die Kommendation also nicht annehmen. Die USA waren seinerzeit nicht die treibende Kraft. Erst mit der Vandenberg-Resolution wurde das usa-interne Gerangel dahingehend beendet dass man vielleicht doch, aber nur wenn, sowas machen könnte Und da standen die möchtegern Vasallen dann und gaben klein bei. Im Ergebnis wurde der NATO-Vertrag wie er eben ist.
Wie Sie schon so schön sagten: Muss man wollen.