Sie reden sich in Rage
„Merde alors“ – das sagt man schon mal im Französischen. Es heißt so viel wie „Jetzt reicht’s“. Doch wenn Luxemburgs Außenminister Asselborn gehofft haben sollte, seinen Widersacher Salvini mit diesem Spruch zum Schweigen zu bringen, so hat er sich getäuscht.
Der verbale Schlagabtausch zur Flüchtlingspolitik ist damit keineswegs beendet – er geht jetzt erst richtig los. Erst legte Asselborn nach – und verglich den italienischen Innenminister mit „Faschisten der 30er Jahre“. Dann schlug Salvini zurück.
„Der sozialistische Minister eines Steuerparadieses nennt mich einen ‚Faschisten‘, nachdem er unsere aus Italien eingewanderten Großväter mit den Illegalen von heute verglichen hat, nachdem er meine Rede mit dem Ruf ‚Scheiße‘ unterbrochen hat“, schrieb Salvini auf Twitter. Und dann das:
„Wenn Luxemburg die Einwanderer so sehr liebt, kann es ja alle aufnehmen, in Italien haben wir schon zu viele aufgenommen.“
Das klingt nicht mehr so, als gehörten beide Politiker noch einer solidarischen „Union“ an. Es klingt eher, als wenn sich zwei erbitterte Feinde in Rage reden. Und der Schiedsrichter steht untätig an der Seitenlinie – der österreichische EU-Vorsitz schweigt.
Dabei wäre es höchste Zeit, verbal abzurüsten. Denn am Mittwoch beginnt in Salzburg ein zweitägiger EU-Sondergipfel zur Migration. Wenn Luxemburg und Italien sich da weiter beschimpfen, würde dies die Atmosphäre vergiften.
Außerdem gibt es noch Streit in der Substanz. So sträubt sich Ungarn gegen den Plan der EU-Kommission, die EU-Grenzschützer mit neuen Kompetenzen auszustatten. Zur Not sollen sie auch gegen den Willen eines Staates aktiv werden.
Regierungschef Orban lehnt dies strikt ab. Kanzlerin Merkel und Österreichs Regierungschef Kurz hingegen befürworten den Juncker-Plan (kein Wunder, er war mit beiden abgesprochen). In Salzburg könnten beide Positionen aufeinander prallen…
WATCHLIST: Wird sich nun auch ein sozialdemokratischer Spitzenkandidat für die Europawahl outen? EU-Kommissar Sefcovic scheint interessiert – er will sich am Montagmorgen im Europaparlament äußern. Der Slowake ist für die Energieunion verantwortlich, konnte sich bisher aber kaum profilieren. Immerhin hat er mehr Regierungserfahrung als CSU-Mann Weber…
WAS FEHLT? Ein zweites Referendum zum Brexit. Das fordert Londons Bürgermeister Khan – denn sonst habe UK nur noch zwei schlechte Optionen: Einen harten Brexit ohne Austrittsvertrag – oder einen schlechten Deal mit der EU. London würde am liebsten in der EU bleiben – verständlich, denn keine andere Stadt in Europa hat so sehr vom Binnenmarkt profitiert!
supergirl
22. September 2018 @ 00:21
Es ist ein Unding aus der Kurzenschen Ratspräsidentschaft eine Lösung für die Länder nach Merkelschen Alleingängen mit Forderungen im Stile „nach mir ihr Hirsche“ zu fordern. Seit dankbar, dass die Welt Merkel fake campagne so charmant ignorant übergeht: und die dumme, dumme SPD will jetzt jemanden hängen, während die CDU begreift, dass es auf Antifa-Zeckenbiss hereingefallen ist. Die SPD mach daraus eine Wahrheit: ist der account Zeckenbiss der SPD zuzurechnen?
Linkspatriot
18. September 2018 @ 13:16
Stimme Ihrer dystopischen Analyse weitgehend zu, würde diese „globalistische Elite“ allerdings nicht nur in Amerika verorten, auch wenn dort der tiefe Staat aktuell am sichtbarsten ist und somit nicht salopp wegdiskutiert werden kann wie bei uns.
„Die versklaven gerade die ganze Menschheit…“ Ja, sie versuchen es, an allen sich bietenden Fronten, aber sie werden scheitern und sich darüber blutige Nasen holen!
Linkspatriot
17. September 2018 @ 16:06
Frontex-Ausländer raus! Frontex-Söldner raus! Frontex auflösen, jetzt!
Was Merkel, Kurz und andere Round Tabler da anschieben, ist skandalös völkerrechtswidrig und verhöhnt den schon längst bis zur Unkenntlichkeit missbrauchten Begriff „Demokratie“ noch weiter. Es ist offensichtlich, daß hier, ganz nebenher und möglichst unbemerkt, Souveränitäten schleichend ausgehebelt und vollendete Tatsachen geschaffen werden sollen.
Es fügt sich aber ganz wunderbar ins exzeptionalistisch-autoritäre Weltbild, dem z.B. die Operation „Griechenland-Rettung“ entsprungen ist, und welches aktuell auch den Briten keine eigenen Entscheidungen zugestehen kann.
Frontex raus aus meinem Dorf! Raus aus meiner Stadt! Raus aus meinem Land! Verzieht euch dahin, wo ihr hergekommen seid. RAUS mit euch!
Holly01
17. September 2018 @ 19:00
Tja Linkspatriot, schöne Nick übrigens xD,
so einfach ist es nun nicht. Die globalisierte (also tatsächlich amerikanische) Elite behält sich nichts weniger vor, als die Entscheidung wer leben darf, wo gelebt werden darf und wie gelebt werden darf.
Und das ist exakt so umfassend, wie es sich anhört.
Die globalen Eliten haben heuer zum ersten mal in der Weltgeschichte nichts weniger als die gesamte Menschheit unter ihrer Kontrolle.
Diese Kontrolle wollen die ausbauen, verstärken und zu ihren höchst eigenen Nutzen einsetzen.
Wer das immer noch nicht verstanden hat, der wird durch diesen (bald wohl auch blutigen) Sozialkrieg, der weltweit betrieben wird, davon überzeugt.
„Weg da, Du bist im Weg“ lautet das Motto.
Völlig egal ob im Hambacher Forst, auf einem G20 Gipfel, in einem Land wie Syrien, Kosovo oder Albanien oder eben, als Kunde der nicht nimmt, was da kredenzt wird bei den PKW.
Die erkennen uns Allen das Recht zu Leben ab. Das wollen „die“ entscheiden, bzw. das entscheiden „die“.
Wenn die Flintenuschi raus lässt, auf welche Art und Weise die Bundeswehr am Syrienkrieg nominal nicht, aber de facto natürlich doch teilnimmt.
Also egal ob „Links“ oder „Patriot“, egal ob oder wie Positioniert, „die“ machen keine Ausnahmen.
Die versklaven gerade die gesamte Menschheit…….
vlg
Peter Nemschak
17. September 2018 @ 10:53
Wenn das Volk sich eine neue Elite wählt, ist das Ergebnis auch nicht gerade berauschend. Man wird daran erinnert, dass die zivilisatorischen Errungenschaften auf wackeligen Beinen stehen.
Holly01
17. September 2018 @ 15:37
Da stimme ich Ihnen uneingeschränkt zu.
vlg
Holly01
17. September 2018 @ 09:23
Wenn die Elite sich ein neues Volk wählt, dann ist das nicht so einfach.
Da prallen ja Wünsche aufeinander.
Im „Internationalen Frühschoppen“ (als da noch geraucht wurde ud dort Jornalisten saßen, die gelegentlich auch etwas zu sagen hatten), meinte ein Franzose sinngemäß; „Die Deutschen haben die Türken als Gastarbeiter, wir haben die Algerier und würden sehr gerne tauschen“.
Die EU sollte neben der Migration auch die Exgration (brauchen Sie nicht zu gurgeln, gibt es nicht, es gibt nur Vertreibung) besprechen.
Schmeissen wir doch raus, wen wir nicht möchten.
Dann klappt das auch mit dem neuen Volk…..
vlg