Brüssel zögert mit Antwort auf neue US-Strafzölle
Bereits seit dem vergangenen Herbst bereitet sich die EU-Kommission auf mögliche neue Strafzölle der USA vor. Doch nun, da US-Präsident Trump Ernst machen will, zögert Brüssel. Trump hat Zölle von 25 Prozent auf alle Importe von Stahl und Aluminium angekündigt, sie sollen binnen 24 Stunden eingeführt werden. Die Kommission teilte daraufhin mit, “auf allgemeine Ankündigungen ohne Einzelheiten oder schriftliche Klarstellung” aus Washington werde sie keine Gegenmaßnahmen ergreifen. Demgegenüber fordert Frankreich, schnell und hart zurückzuschlagen. Offenbar wurde die EU auf dem falschen Fuß erwischt. In Brüssel hatte man nicht vor Ende März mit neuen US-Zöllen gerechnet – dann endet eine Stillhaltefrist. Doch seit wann hält sich Trump an Absprachen…?
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P.S. Am Montag hieß es noch, die EU könne binnen einer Stunde auf die neuen US-Strafzölle reagieren. Nun sind bald zwölf Stunden vergangen – und bis auf ein paar dünne Worte von VDL kam immer noch nichts…
Arthur Dent
10. Februar 2025 @ 23:07
Zölle auf Erdöl, Kohle, Gas und Sojabohnen? 🙂
KK
11. Februar 2025 @ 00:53
Macht erst Sinn, wenn unsere Oberen wieder von Russland kaufen wollen – sionst heisst es nur höhere Energiepreise für uns! Bei den Sojabohnen geh ich mit – trifft mich nur indirekt, denn ich ess nur die, die die essen 😉
KK
10. Februar 2025 @ 19:53
Zölle auf Waffen und Infrastruktur-Nutzungs-Gebühren für grosse IT-Anbieter wie Alphabeth, Meta, X, Amazon etc… dort Treffer setzen, wo es den mächtigsten Trump-Unterstützern richtig weh tut.
Skyjumper
10. Februar 2025 @ 17:56
“Die Kommission teilte daraufhin mit, “auf allgemeine Ankündigungen ohne Einzelheiten oder schriftliche Klarstellung” aus Washington werde sie keine Gegenmaßnahmen ergreifen.”
So Gaga das ganze Theater an sich schon ist, so richtig ist in diesen Fall die Aussage der Kommission. Nicht das am Ende noch die EU für die Geschichtsbücher als die Dumpfbacke dasteht welche zuerst Zölle erhob. Daran dass die EU ev. erst 1-2 Tage nach den USA Gegenmaßnahmen einführt wird sie sicherlich nicht eingehen.
Was ich allerdings vermisse ist die Benennung KONKRETER im Raum stehender Gegenmaßnahmen. Und die hätte ich mir schon für letzte Woche gewünscht. Mit so wischiwaschi Allgemeinplätzen wie bisher wird man jemanden wie Trump sicherlich nicht von seinen angedachten Maßnahmen abhalten. Will die EU die Einfuhr von Montana-Arnikablüten mit 25 % Zoll belegen? Oder vielleicht die Vertriebserlaubnis für Tesla-Hardware wegen vermuteter Gesundheitsgefährdung vorläufig aussetzen und im Rahmen einer 3-Monats-Studie genauer überprüfen? Krieg – auch einen Handelskrieg, gewinnt man nicht mit Wattebäuschchen werfen. Aber ab und an kann man einen Krieg durch Abschreckung vermeiden.
Und ganz egal was vielleicht im Hintergrund an Gesprächen läuft – so ist die Aussenwirkung die einer Appeasementpolitik.