Brüssel verschläft größten Geldwäsche-Skandal

Es ist der größte Geldwäsche-Skandal der letzten Jahre in Europa, US-Behörden haben sich schon eingeschaltet. Doch die EU-Kommission hat den Fall der “Danske Bank” verschlafen – erst Anfang Oktober will man sich ‘mal drum kümmern.

Der Skandal betrifft gleich zwei EU-Länder – Dänemark und Estland. In einer estnischen Filiale des größten dänischen Kreditinstituts “Danske Bank” soll Geld im Wert von mehreren Hundert Millionen Euro gewaschen worden.

Die Bank hatte erklärt, die verdächtigen Transaktionen in Estland könnten noch nicht genau beziffert werden. Am Mittwoch hatte Vorstandschef Borgen seinen Rücktritt angekündigt. Es geht um Vorgänge aus den Jahren 2007 bis 2015.

Doch die EU-Kommission reagiert erst – und eilig hat sie es immer noch nicht. Sie werde am 2. Oktober mit dem dänischen und dem estnischen Minister sprechen, kündigte Justizkommissarin Jourova an.

Sie wolle herausfinden, ob auch Fehler von Seiten der Bankaufsichtsbehörden passiert seien, sagte Jourova. Gegebenenfalls müsse die Europäische Bankenaufsichtsbehörde eingeschaltet werden. “Das Ausmaß des Skandals ist schockierend”.

In Washington hat man schneller reagiert, wie so oft.  US-Behörden seien bereits eingeschaltet, meldet die “FAZ”. Dem Vernehmen nach soll JP Morgan die Korrespondenzbank gewesen sein, über die Dollar-Zahlungen abgewickelt wurden…