Brüssel heißt die Post-Faschistin Meloni herzlich willkommen

Früher wurden Nationalisten in der EU ausgegrenzt. Heute werden sie willkommen geheißen – wie die Postfaschistin Meloni. Brüssel begrüßte die neue italienische Regierungschefin mit einem großen Bahnhof.

Alle drei wichtigen EU-Institutionen – Parlament, Kommission und Rat – haben Meloni am Donnerstag empfangen. Nirgendwo gab es ein Wort der Kritik. Um Mißtöne zu vermeiden, gab es auch keine Pressekonferenz.

Das Wenige, das nach außen drang, klang nach Business as usual. Parlamentschefin Metsola schwor Meloni auf Ukraine-Hilfe und Sanktionen ein. Kommissionschefin von der Leyen strahlte, als habe sie ihre eigene Tochter zu Besuch.

Meloni freute sich hinterher über den “sehr offenen und sehr positiven Austausch”. Sie sei “zufrieden mit dem Klima, das ich hier in Brüssel vorgefunden habe”, sagte die ultrarechte Politikerin. Offenbar lief alles nach Plan.

Nur ein Satz macht nachdenklich: “Die Stimme Italiens in Europa wird stark sein”. Will Meloni nun Italien stark machen – oder Italien und die EU, vielleicht sogar Italien gegen die EU? Beim Antrittsbesuch ist diese wichtige Frage offen geblieben…

Unklar ist auch, warum die EU sich nicht mehr traut, gegen Nationalisten und (Post-)Faschisten Front zu machen. Ob es womöglich daran liegt, dass die EU-Politik selbst dazu beigetragen hat, dass diese Politiker in ganz Europa Aufwind verspüren?

Mehr zu Italien hier

P.S. Auch am Wahlsieg des israelischen Rechts-Auslegers Netanjahus gibt es keine Kritik mehr in Brüssel – im Gegenteil. Metsola heißt auch ihn ganz herzlich willkommen: