Brüssel, Hauptstadt der Schüler-Klima-Bewegung

Vergesst Stockholm oder Berlin: Mit 30.000 Teilnehmern an der Klima-Demo ist Brüssel endgültig zur Hauptstadt der Schülerbewegung aufgestiegen. Nur Paris brachte wohl noch mehr Menschen auf die Straße.

Bei strömendem Regen und heftigen Windböen zogen die Belgier (und viele EUropäer) von der Gare du Nord zum Südbahnhof (Gare du Midi). Laut „Le Soir“ gab es keine Zwischenfälle.

Anders als in Deutschland gibt es in Belgien keine Repressalien gegen die streikenden Schüler. Im Gegenteil: Sie werden von Eltern und Lehrern zum Engagement ermutigt. Vorbildlich!

Ärgerlich ist nur, dass die EU-Institutionen nicht mitziehen. Die EU-Kommission, die alle möglichen Ereignisse kommentiert, ging auf den Streik, der ganz Europa erfaßt hat, mit keinem Wort ein.

Sie widmete ihr tägliches Pressebriefing lieber vorgeblichen Erfolgen bei der „Kapitalmarktunion“. Noch ignoranter zeigte sich das Europaparlament, die Möchte-Gern-Volksvertretung.

Sie hinderte die Ikone der Schülerbewegung, die Schwedin Greta Thunberg, an einer Rede in Straßburg. Konservative, Liberale und Rechte verhinderten, dass Thunberg aufs Podium steigt, meldet SPON unter der idiotischenprogrammatischen Schlagzeile „Schüler stören im EU-Parlament“.

Größere Klima-Proteste als in Brüssel gab es wohl nur in Paris. Nach Angaben von AFP versammelten sich in der französischen Hauptstadt zwischen 30.000 und 40.000 junge Menschen.

Allerdings ist Paris auch viel größer als Brüssel. Und die französische Politik reagiert auf Proteste in der Regel viel schneller als die EU…