Brexit: Brüssel stellt London gesalzene Rechnung aus

Der Brexit wird rund sechs Milliarden Euro teurer als von London geplant. Dies geht aus neuen Berechnungen der EU hervor. Streit mit Brüssel ist programmiert.

Die Regierung in London müsse im Rahmen der Brexit-Austrittsvereinbarung 47,5 Milliarden Euro zahlen, heißt es im EU-Haushaltsbericht für 2020. Demnach schlagen vor allem höhere Pensionszahlungen und Krankenkassenbeiträge negativ zu Buche.

Die britische Regierung hatte mit rund 41 Mrd. Euro gerechnet. Während der jahrelangen Verhandlungen mit Brüssel war der Betrag zunächst sogar noch niedriger veranschlagt worden. Radikale Brexiteers hatten behauptet, ihr Land schulde der EU gar nichts – und werde sogar sparen.

Doch die zusätzlichen Kosten durch den Austritt dürften mittlerweile höher als die britischen EU-Beiträge liegen. Premier Johnson ist von der Austeritätspolitik seiner Vorgänger, die mit Kanzlerin Merkel abgestimmt war, auf eine aktive Konjunkturpolitik umgeschwenkt.

Nach einem Bericht der „Guardian“ spielt London die neue Schätzung aus Brüssel herunter. Die finale Summe werde erst in einigen Jahren feststehen. Die Regierung stelle eigene Berechnungen an und werde sie in einigen Monaten veröffentlichen.

Spätestens dann droht Streit…