Breton wechselt die Seiten – zur Bank of America
Normalerweise gilt für ehemalige EU-Kommissare eine zweijährige “Abkühlphase”. Doch beim früheren Digitalkommissar Breton drückt Brüssel beide Augen zu.
Breton ist künftig im Beirat der US-Bank Bank of America tätig, wie er der Nachrichtenagentur AFP in Brüssel bestätigte. Die EU-Kommission hat die Tätigkeit des Franzosen bereits im Eilverfahren genehmigt.
Nach Bretons Angaben wird er dem internationalen Beirat der Bank angehören, wie bereits von 2013 bis 2019. Vorgesehen seien “drei Treffen jährlich, um Wirtschaft und Geopolitik zu diskutieren”.
Selbst wenn das alles sein sollte – ein Geschmäckle hat der Seitenwechsel trotzdem. Denn zum einen gilt normalerweise eine Abkühlphase von zwei Jahren. Zudem müsste der neue Ethikrat angehört werden.
Beides wurde in diesem Fall mißachtet. Schlimmer noch: Breton berät nun ausgerechnet jene, die er in Brüssel überwachen sollte: amerikanische Unternehmen.
Bis zum Herbst hat er US-Digitalkonzerne wie Google und X beaufsichtigt – und sich mit X-Chef Musk angelegt. Nun wechselt er noch schneller die Seiten als andere das Hemd…
Kommissionschefin von der Leyen hat damit offenbar keine Probleme. Denn nun dürfte Breton endlich Ruhe geben. Außerdem wollte sie ja selbst mal eine Amerikanerin anheuern – als EU-Wirtschaftsberaterin.
Wenn es um die Zusammenarbeit mit den USA geht, hatte von der Leyen bisher noch nie Skrupel…
Alle ihre Skandale und Affären finden sich hier.
B. Weber
18. Januar 2025 @ 10:55
Seitenwechsel ? Er wechselt zu den Drahtziehern der EU.
Arthur Dent
18. Januar 2025 @ 06:59
Im Handaufhalten sind Politiker einsame Spitze, den Bürgern wollen sie aber stets etwas zumuten.
Müssen die selbst gar nicht kriegstüchtig sein? Dazu gehört doch eine spartanische Lebensweise. 🙂
KK
18. Januar 2025 @ 15:51
Die leben soch spartanisch… und brauchen das Geld, um auf Greencards und/oder Luftschutzbunker zu sparen. Das ist deren Lesart von „Kriegstüchtigkeit“.
Thomas Damrau
17. Januar 2025 @ 18:24
Da müssen wir schon Verständnis haben:
— Die armen Politiker leben, während sie ein Mandat/Amt innehaben, quasi von der Hand in den Mund: Hungerlohn ohne jeglicher Altersabsicherung. Da kann Mann/Frau nach dem Karriereende nicht wählerisch sein.
— Für die Konzerne ergibt daher eine Gelegenheit, ihre mildtätige Ader zu demonstrieren – und gleichzeitig die guten Beziehung ihres Wohltätigkeitsempfängers in die Regierungsapparate zu instrumentalisieren.
Michael
17. Januar 2025 @ 16:09
Der sog. Westen definiert Werte und setzt Regeln fest die selbstverständlich nichts mit Prinzipien zu tun haben und nach Bedarf immer nur für Andere gelten! Nur eine Feststellung, keine Neuigkeit!
KK
17. Januar 2025 @ 14:00
“Kommissionschefin von der Leyen hat damit offenbar keine Probleme.”
ROFL.
Es wird ja nicht von ungefähr gegen sie selbst ermittelt.