Breton wechselt die Seiten – zur Bank of America

Normalerweise gilt für ehemalige EU-Kommissare eine zweijährige “Abkühlphase”. Doch beim früheren Digitalkommissar Breton drückt Brüssel beide Augen zu.

Breton ist künftig im Beirat der US-Bank Bank of America tätig, wie er der Nachrichtenagentur AFP in Brüssel bestätigte. Die EU-Kommission hat die Tätigkeit des Franzosen bereits im Eilverfahren genehmigt.

Nach Bretons Angaben wird er dem internationalen Beirat der Bank angehören, wie bereits von 2013 bis 2019. Vorgesehen seien “drei Treffen jährlich, um Wirtschaft und Geopolitik zu diskutieren”.

Selbst wenn das alles sein sollte – ein Geschmäckle hat der Seitenwechsel trotzdem. Denn zum einen gilt normalerweise eine Abkühlphase von zwei Jahren. Zudem müsste der neue Ethikrat angehört werden.

Beides wurde in diesem Fall mißachtet. Schlimmer noch: Breton berät nun ausgerechnet jene, die er in Brüssel überwachen sollte: amerikanische Unternehmen.

Bis zum Herbst hat er US-Digitalkonzerne wie Google und X beaufsichtigt – und sich mit X-Chef Musk angelegt. Nun wechselt er noch schneller die Seiten als andere das Hemd…

Kommissionschefin von der Leyen hat damit offenbar keine Probleme. Denn nun dürfte Breton endlich Ruhe geben. Außerdem wollte sie ja selbst mal eine Amerikanerin anheuern – als EU-Wirtschaftsberaterin.

Wenn es um die Zusammenarbeit mit den USA geht, hatte von der Leyen bisher noch nie Skrupel…

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