Breton brüskiert Zuckerberg

Videointerviews können tückisch sein. Dies mußte nun auch Facebook-Chef Zuckerberg erfahren. Er wurde vor laufender Kamera brüskiert – vom EU-Binnenmarktkommissar T. Breton.

Zunächst säuselte der Franzose ein wenig:  „Wir schätzen Ihr Geschäft“, sagte er per Videoschalte zu „Zuck“. Doch dann kam die Attacke: „Aber nicht wir sollten uns an Sie anpassen, sondern vielmehr umgekehrt“.

Im Klartext: Facebook muß sich an EU-Vorgaben halten – und die könnten bald verschärft werden. „Natürlich arbeiten wir an einer Ex-Ante-Regulierung„, sagte Breton. Die neue Plattform-Regulierung soll bis Jahresende stehen.

Wenn nicht alles täuscht, soll es bei den neuen Vorgaben um „Fake News“ und „Desinformation“ gehen. Facebook & Co. sollen gezwungen werden, noch härter gegen Falschmeldungen und Verschwörungstheorien vorzugehen.

Allerdings ist Breton bisher den Beweis schuldig geblieben, dass dafür neue EU-Gesetze nötig sind. Seit der Europawahl haben die Plattformen ihre Bemühungen der Selbst-Regulierung verstärkt, durchaus erfolgreich.

Zudem könnten neue Regeln dazu führen, dass Europa im Internet noch weiter zurückfällt. Denn platte Lügen à la Trump würden wohl durch das Raster fallen. Gleichzeitig könnten chinesische Netzwerke profitieren, warnt Zuckerberg

Siehe auch „Eigentor bei ‚Fake News‘ aus China“