„Bad, very bad“ – so what?

Bei seinem Besuch in Brüssel hat US-Präsident Trump wieder einmal provoziert. Er hat den Nato-Mitgliedern eine Standpauke gehalten und die deutschen Exportüberschüsse „very bad“ genannt. So what?

Was nun, Frau Merkel? Sie war nämlich die eigentliche Zielscheibe der Attacken. Trumps Standpauke zu den angeblich zu niedrigen Nato-Beiträgen und seine Klage über die „bösen“ Exporte zielte vor allem auf die Kanzlerin.

Das ist ärgerlich, aber kein Grund, Merkel zu bedauern. Die CDU-Chefin hat es versäumt, den Falken in der Nato etwas entgegenzusetzen, die seit Jahren für Aufrüstung trommeln.

Trump trommelt am lautesten für das unsinnige Zwei-Prozent-Ziel, doch das Wettrüsten ging schon unter Merkels neuem Liebling Obama los.

Die CDU-Kanzlerin hat es zudem versäumt, die völlig einseitige Export-Orientierung der deutschen Wirtschaft zu korrigieren.

Statt heimische Investitionen und die Binnennachfrage zu fördern, setzt sie auf totale Liberalisierung, bis in den letzten Winkel dieser Welt. Deutschland, Deutschland Freihandel, Freihandel über alles!

Das kann nicht gut gehen, auch nicht für Europa. Deshalb ist es fatal, dass die EU-Politiker nun nichts Besseres zu tun haben, als sich über Trumps Provokationen aufzuregen.

Sie sollten sich lieber an die eigene Nase fassen und eine andere Sicherheits- und Handelspolitik formulieren. Dann hätte das Trumpeltier in Brüssel doch noch etwas Positives bewirkt…

Der ganze Kommentar steht hier (taz.de) Siehe auch „Dank Donald“