Blackrock kauft Europa

Wem gehören die europäischen Unternehmen? Diese Frage wird in Brüssel selten gestellt, auch die Wettbewerbshüter der EU-Kommisison blenden sie meist aus. Dabei gibt es durchaus Grund zur Sorge.

Denn ein noch ziemlich unbekannter amerikanischer Finanzkonzern namens Blackrock kauft sich massiv ein, wie H. Schumann vom Tagesspiegel gemeinsam mit „Investigate Europe“ berichtet.

Allein bei den 30 Dax-Konzernen  hält Blackrock Aktien im Wert von mehr als 90 Milliarden Euro oder rund acht Prozent des Gesamtkapitals und stellt einen der größten drei Aktionäre.

In den anderen großen EU-Staaten ist es ähnlich. Blackrock ist Europas größter Aktionär – und seine langen Arme reichen bis in Regierungen. Vor allem bei Frankreichs Staatschef Macron stehen die Türen für Konzernchef Fink weit offen.

Doch es ist nicht nur die massive und breit gestreute Beteiligung, die problematisch erscheint. Blackrock investiert nicht nur in einzelne Unternehmen, sondern gleich in ganze Branchen – und hebelt so den Wettbewerb aus.

Es sei „zunehmend üblich, dass dieselben Investoren Aktien verschiedener Unternehmen derselben Branche halten“, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Vestager. „Für diese ist Wettbewerb nicht so attraktiv“, bemerkte die streitbare Dänin spitz.

Ihre Behörde hat darum eine ausführliche Studie über die Folgen in der EU in Auftrag gegeben. Auf die Ergebnisse darf man gespannt sein…