Bewegung in der Ukraine-Debatte

In die internationale Debatte über die Ukraine ist Bewegung gekommen. Zwei Initiativen stechen heraus, eine andere ist wohl ein Flop.

Die erste, innerdeutsche Initiative geht vom BSW aus. Wagenknecht & Co. fordern eine diplomatische Lösung des Konflikts und einen Verzicht auf neue amerikanische Mittelstreckenwaffen.

Dies führte zu einem gemeinsamen Brief von drei ostdeutschen Ministerpräsidenten. Der Text („Wir wollen eine aktivere diplomatische Rolle Deutschlands“) steht hier (FAZ).

Daraufhin gab es angeblich “breite Kritik”, wie der “Spiegel” meldet. Mein Eindruck ist eher, dass sich gerade ein neuer Konsens bildet: Waffen allein werden den Krieg nicht beenden!

Bewegung gibt es auch international. China und Brasilien arbeiten an einer Plattform “Friends of Peace” zur Beendigung des Krieges. Laut “Berliner Zeitung” wird sie auch von der Schweiz unterstützt.

Das ist pikant, denn die Schweiz hat den letzten, erfolglosen “Friedensgipfel” ausgerichtet. Er beruhte noch auf Selenskyjs “Friedensformel”, die mittlerweile überholt ist.

Nun drehen sich die Debatten um Selenskyjs sog. “Siegesplan” – und eben jene Friedensplattform. Der neue Nato-Generalsekretär Rutte hat sich bereits gegen die Plattform ausgesprochen.

Und was macht Deutschland, was sagt die EU? Von Außenministerin Baerbock hört man gar nichts, die Begriffe Frieden und Diplomatie sind ihr offenbar immer noch fremd.

Kanzler Scholz will mal wieder mit Kremlchef Putin telefonieren, meldet die “Zeit”. Doch der ließ ihn abblitzen: Es gebe nichts zu besprechen, die deutsch-russischen Beziehungen seien auf dem “Nullpunkt”.

Doch das könnte sich ändern, wenn die Ukraine-Debatte noch mehr Fahrt aufnimmt und hoffentlich endlich auch die EU-Ebene erreicht!?

P.S.: Auch in den USA gibt es Bewegung in der Ukraine-Debatte. Folgt man der “Financial Times”, so wird dort das “deutsche Modell” diskutiert – also die Teilung des Landes und der Nato-Beitritt der westlichen Rumpf-Ukraine. Damit würde eine zentrale Kriegsursache – die Nato-Präsenz – allerdings nicht beseitigt… – Mehr hier (“Bewegung in der Ukraine-Debatte”)