Berlin will Profit nicht mit Athen teilen
Dass Finanzminister Schäuble von der verschleppten “Rettung” Griechenlands profitiert, war bekannt. Neu ist, mit welcher Dreistigkeit sich Berlin dagegen wehrt, den Profit mit Athen zu teilen.
“Die Bundesregierung plant derzeit keine solche Überweisung.” Mit diesen Worten speiste Schäubles rechte Hand Spahn die Grünen ab, die nach einer Rück-Überweisung der Gewinne gefragt hatten.
Begründung? Keine. Dasselbe Ministerium, das die Auszahlung von Hilfskrediten immer wieder verschleppt hatte, kassiert fröhlich ab und denkt nicht daran, sich zu rechtfertigen.
Dabei geht es um Milliarden-Beträge, die Schäuble bei seiner “Schwarzen Null” helfen. Insgesamt beläuft sich der Profit auf 1,34 Mrd. Euro, meldet die “Süddeutsche”.
Dieses Geld könnten die Griechen gut gebrauchen. Denn in ihrem nationalen Haushalt bleibt von den Hilfskrediten fast nichts hängen – da Gros geht sofort wieder für den Schuldendienst drauf.
Anders ausgedrückt: Jedesmal, wenn Schäuble eine Kredittranche an Athen freigibt, klingt es bei ihm in der Kasse. Denn von dem Geld werden Altschulden abgestottert – mit Zins und Zinseszins.
Bis 2014 war es Konsens, den Gewinn mit Griechenland zu teilen. Davon ist nun keine Rede mehr…
asisi1
12. Juli 2017 @ 20:14
wir dürfen auch die vielen Milliarden nicht vergessen die die volksverräter kohl und Genscher schon unter die völker gebracht haben. Genscher ist doch nur durch die lande gefahren und hat schecks ausgestellt, um sich wohlwollen zu erkaufen. es hat uns nichts gebracht. es glaubt nur der dumm-Michel an diese märchen!
Peter Nemschak
13. Juli 2017 @ 09:53
Viele dieser Milliarden sind nach Deutschland zurückgeflossen. Netto hat Deutschland profitiert
Peter Nemschak
12. Juli 2017 @ 14:35
Was gibt es da zu rechtfertigen? Zum einen ist Griechenland via seiner Beteiligung an der EZB an deren Gewinnen beteiligt, die u.a. aus dem Handel mit griechischen Staatsanleihen kommen. Zum anderen wäre es ein wenig kurios, wenn ein Gläubiger ohnedies bereits mehrmals teilweise nachgelassene Zinsen mit dem Schuldner teilte. Verfolgt man diese Idee, würden die privaten Gläubiger, die bei der ersten Umschuldung auf ihr halbes Kapital verzichtet haben, auch Gewinnanteile beanspruchen. Man merkt, die Hitze tut auch Qualitätszeitungen nicht gut. Im übrigen werden Griechenland keine neuen Schulden aufgebürdet sondern alte umgeschuldet. Neue Schulden gäbe es, wenn Griechenland keinen budgetären Primärüberschuss erzielen würde.
GS
12. Juli 2017 @ 11:41
Jeder weiß, dass Deutschland und die anderen Gläubiger früher oder später auf ihren Forderungen sitzen bleiben und dann allein für Deutschland dutzende Milliarden verloren sein werden. Am Ende der Geschichte wird ein richtig fettes Minus in den deutschen Büchern stehen, egal ob es den Euro dann noch gibt oder nicht. Und jetzt regst Du Dich ernsthaft darüber auf, dass nicht auch noch diese Milliarde versenkt wird?
ebo
12. Juli 2017 @ 11:46
Ja. Ernsthaft. Es geht um Windfall-Profits für eine verschleppte “Rettung”, bei der Deutschland Griechenland wider besseres Wissen immer neue Schulden aufbürdet. Nichts anderes war der 3. Bailout, wahrscheinlich kommt bald der 4. Natürlich nach der Bundestagswahl…