Belgien testet mehr – 30 Prozent sind „positiv“

Testen, testen testen, fordert die Weltgesundheitsorganisation in der Coronakrise. In Belgien hat man nun die Test-Kapazitäten erhöht – mit einem erschreckenden Ergebnis: 30 Prozent der Untersuchten sind „positiv“, tragen also das Virus.

Zeigen die Krisen-Maßnahmen Wirkung? Flacht sich die Kurve ab? Ja, heißt es in Deutschland. Die „taz“ meldet bereits einen nicht mehr so starken Anstieg der COVID-19-Fälle, und auch der der deutsche TV-Virologe Drosten sieht Anlaß zu Hoffnung.

Zu den neuesten Zahlen aus Belgien passt das nicht. Obwohl das Königreich früher als Deutschland den Ausnahmezustand ausgerufen hat, steigen die Fallzahlen plötzlich wieder sprunghaft an. Denn seit einigen Tagen wurden die Tests ausgeweitet.

Dies hat nicht nur die Zahl der Neuzugänge drastisch erhöht – von 668 am Mittwoch auf über 1200 am Donnerstag. Die (wie immer vorläufigen) Ergebnisse zeigen auch, dass die Quote der „positiv“ Getesteten steigt – auf nunmehr 30 Prozent.

Leider läßt der belgische „Soir“, der diese Zahlen meldet, offen, wer getestet wurde – ob es um Kranke oder (scheinbar) Gesunde geht, ob die Tests repräsentativ waren etc. Dennoch ist diese Zahl erschreckend.

Denn sie zeigt, dass die bisherige Schätzung für Belgien – 538 Fälle auf eine Million Einwohner – weit hinter den realen Fallzahlen zurückbleibt. In Wahrheit dürften es zehnmal so viel sein, wenn nicht noch viel mehr.

Auch in Deutschland klaffen Zahlen und Realität weit auseinander. Doch obwohl Drosten & Co. sich ständig selbst loben und behaupten, sie hätten durch intensives Testen ein gutes Bild der Lage, fehlen aussagekräftige Zahlen.

Klar ist nur eins: Es ist schlimmer, als wir alle denken. Und es ist noch lange nicht vorbei. In Brüssel heißt es nun, erst in zehn Tagen werde man mehr wissen. Eigentlich sollte es jetzt schon so weit sein – nach fast 14 Tagen Ausgangssperre…

Siehe auch „Chronik des Versagens IV: Tests“