Belgien lockert Lockdown – bei Inzidenz 223

Vor einem Jahr war Belgien das schwarze Schaf der europäischen Coronapolitik. Nun läuft es deutlich besser als in Deutschland, dem damaligen Klassenprimus. Ab kommenden Montag wird der Lockdown gelockert, ab Mai werden auch die Restaurants wieder geöffnet.

Dies kündigte Premierminister Alexandre De Croo nach siebenstündigen Beratungen mit den Regionen an. Nach dem dreiwöchigen Oster-Lockdown werden die Beschränkungen peu à peu aufgehoben.

Den Anfang machen die Schulen, die am kommenden Montag wieder öffnen. Sie waren nie wirklich zu, wie in Deutschland. In Kitas und Grundschulen herrschte – und herrscht bald wieder – Normalbetrieb.

Ende April können dann auch Friseure und andere Kontaktberufe wieder den Betrieb aufnehmen. Am 8. Mai dürfen die Restaurants öffnen, zunächst allerdings nur auf Terrassen bedienen.

Während Deutschland immer noch seine “Notbremse” vorbereitet, lockert Belgien schon wieder die Zügel – bei einer Inzidenz von 223 und sinkenden Infektionszahlen.

Nach den geplanten neuen deutschen Regeln müsste das Land sofort alles dicht machen. Doch in Belgien rechnet man anders. Hier zieht man auch den R-Wert zu Rate (er liegt unter 1) – und die Tendenz bei Neuinfektionen.

Und die zeigt seit zehn Tagen nach unten – die dritte Welle ebbt ab, die gefürchtete “britische Variante” (die Belgien früher erreichte als Deutschland) hat bisher keinen größeren Schaden angerichtet…

Siehe auch “Europa ist weiter: So anachronistisch ist die deutsche Notbremse”