Barnier bildet “Regierung der Verlierer”

In Frankreich geht die Regierungskrise weiter. Und sie dürfte auch nicht so schnell enden – denn Präsident Macron und sein Premier Barnier setzen auf dieselben Parteien wie zuvor – dabei wurden diese abgewählt.

Eigentlich sollte die neue Regierung noch diesen Freitag vorgestellt werden. Wegen “letzter Anpassungen” soll es aber nun erst am Samstag so weit sein. Doch auch dann wird die Krise nicht enden.

Denn jetzt schon ist klar, dass sich Barnier in seiner neuen Regierung auf die liberale Partei von Macron sowie die konservativen Republikaner stützen wird. Beide wurden jedoch bei den Wahlen im Juli abgewählt.

Die Wahlsieger auf der Linken finden sich hingegen nicht im neuen Kabinett Barnier wieder. Deshalb hagelt es schon jetzt Kritik. Von einer “Demokratieverweigerung” sprach der Koordinator der Linkspartei, Bompard.

“Es ist eine Regierung der Verlierer, die den Kurs der vorherigen Regierungen fortsetzt, obwohl sie die letzten Parlamentswahlen verloren haben, und die außerdem Minister der Républicains einschließt, obwohl sie bei den letzten Parlamentswahlen weniger als sechs Prozent erreicht haben.”

Über eine eigene Mehrheit im Parlament wird Barniers Regierung nicht verfügen. Über Geld auch nicht – im Gegenteil: Schon jetzt ist von Sozialkürzungen und Steuererhöhungen die Rede. Am Samstag soll es in Paris neue Proteste geben…